Streifzug durch die Geschichte Banater Adelsfamilien

Temeswar (ADZ) – Ein Streifzug durch die Geschichte der Banater Adelsfamilien, beginnend mit dem Jahr 1779, als die Region wieder in das Königreich Ungarn eingegliedert wurde, bis hin zum Jahr 1919, als das Banat zum Teil Großrumäniens wurde, bietet eine Ausstellung, die das Nationalmuseum des Banats in Temeswar/Timișoara veranstaltet. Diese wird am Freitag, den 25. Oktober, um 18 Uhr, im Dachgeschoss B1 der Maria-Theresia-Bastei eröffnet.

Die Ausstellung stellt eine Welt der aristokratischen Raffinesse anhand seltener und wertvoller Artefakte nach, die die beiden Weltkriege und das kommunistische Regime überlebt haben. Die Besucher haben die Möglichkeit, besondere Artefakte zu bewundern – Porträts, zeitgenössische Möbel, Keramik, Glaswaren und edle Textilien –, die in renommierten Museen und Archiven im Banat, in Serbien und Ungarn aufbewahrt werden. Darunter befinden sich auch seltene Fotografien, die Ende des 19. Jahrhunderts vom berühmten Fotografen Klösz  György geschossen wurden und die prächtigen Innenräume der emblematischen Adelssitze im Banat, wie die Schlösser der Familien Nákó, Karátsonyi und Zselenszky, zeigen.

Die Ausstellung lässt auch die Adelssitze in den Vordergrund rücken, die beeindruckenden Residenzen, die von Adeligen zwischen dem späten 18. und dem frühen 20. Jahrhundert in Auftrag gegeben wurden und Zentren der Macht und der Kultur im Banat waren. 
Diese Gutsherrenhäuser haben nur zum Teil überlebt, da viele ihrer Kulturgüter während der kommunistischen Zeit nach der Umsetzung des Enteignungsdekrets von 1949 beschlagnahmt wurden. Viele dieser Artefakte sind in Museen und Privatsammlungen aufbewahrt worden.

Die Ausstellung umfasst wesentliche Beiträge von Kultur- und Archivinstitutionen aus dem Banat und den angrenzenden Regionen, wie z.B. vom Museumskomplex Arad, dem Lugoscher Museum für Geschichte, Ethnographie und Schöne Künste, dem Museum des Banater Montangebiets in Reschitza, dem Kreismuseum für Ethnographie und des Grenzregiments Karansebesch, der römisch-katholischen Diözese Temeswar, dem Nationalarchiv – Kreisdienststelle Temeswar, sowie aus privaten Sammlungen: Cristian-Oliviu Gaido{, Prof. Dr. Pia Brinzeu, Dr. Raoul-Marius Septilici, Dr. Ana-Maria Goga.

Eine weitere Attraktion der Ausstellung ist die kürzlich vom Banater Nationalmuseum erworbene Sammlung, die Porträts und Artefakte von Banater Adelsfamilien wie Patyánszky, Palikucsevny, Vukovics, Dadányi, Eisenstädter, Piatsek und Kinsky umfasst. Von besonderem Wert ist auch eine Serie von 27 Fotografien der Familie Capdebó de Barateaz, die das aristokratische Leben im historischen Banat sowie die sozialen Beziehungen dieser Familie zu anderen Persönlichkeiten der damaligen Zeit widerspiegeln.
Die Ausstellung kann vom 26. Oktober bis zum 24. November, von Mittwoch bis Sonntag, zwischen 10 und 18 Uhr besichtigt werden.