Hermannstadt – Am Dienstag, den 18. November, wurde auf dem Hermannstädter Heldenfriedhof/Cimitirul Eroilor {i Veteranilor de R˛zboi der Volkstrauertag begangen. Dieser Tag dient in der Bundesrepublik Deutschland traditionell dem Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Gemeinsam mit der Nicolae-Bălcescu-Bodentruppenakademie Hermannstadt/Sibiu organisierte das Konsulat der Bundesrepu-blik Deutschland in Hermannstadt auf dem deutsch-rumänischen Soldatenfriedhof ein gemeinsames Gedenken und eine Kranzniederlegung. In diesem Jahr waren auch Vertreter der rumänisch-orthodoxen Kirche, der katholischen Kirche, der reformierten Kirche sowie Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien anwesend.
Die Rede von Konsulin Wiebke Oeser verlas Vizekonsul Sven Kunert. Darin hieß es: „In diesem Jahr, 80 Jahre seit dem Ende des zweiten Weltkriegs, geht der Blick an diesem Volkstrauertag vor allem in diese schreckliche Vergangenheit vor 80 Jahren mit bis zu 80 Millionen Toten und schier unermesslichen Schrecken.“ Transgenerationale Traumata seien bis heute gegenwärtig. Auch würden heute noch Umbettungen Gefallener durchgeführt – viele Opfer der Weltkriege seien nie gefunden oder immer noch nicht identifiziert worden.
Und weiter: „Der Blick 80 Jahre zurück zeigt uns aber leider auch, dass die Opfer und Geschädigten aus den vergangenen Weltkriegen schon lange nicht mehr die letzten Zeitzeugen entsetzlicher Kriegsereignisse sind. Auch nicht in Europa. Die Europäische Union war das Ergebnis der Versöhnung der europäischen Nationen nach Jahrhunderten von Kriegen und unvorstellbaren Gräueln des Zweiten Weltkriegs. Es schmerzt umso mehr, dass bereits nach weniger als 80 Jahren, im Februar 2022, diese Friedensordnung in Europa brutal zerstört wurde.
Das Vermächtnis der Opfer lautet: Wir müssen alles uns Mögliche tun, um für uns und unsere Kinder eine friedliche Zukunft zu sichern. Der Volkstrauertag fordert uns auf, mit persönlichem Engagement und Entschlossenheit Freiheit und Frieden jeden Tag neu zu erringen und zu bewahren: in uns selber, unserer Familie, unserem Land, Europa und der Welt. Die Opfer von Krieg, Gewalt und Unterdrückung erinnern uns daran, nach Verständigung und Versöhnung zu streben, jeden Tag. Wir gedenken heute der Opfer von Gewalt und Krieg, der Kinder, Frauen und Männer aller Völker (…).“
Der Volkstrauertrag gehört in der Bundesrepublik Deutschland zu den sogenannten „stillen Gedenktagen“ und wird jedes Jahr am zweitletzten Sonntag vor dem ersten Advent begangen.




