Von der Gala bis zur Regierung

Gewinner des Dualen Bildungspreises im Regierungspalast empfangen

Die Stimme der jungen Handwerker hat den Weg in die Kanzlei des Premierministers gefunden. Es wurde ein Rat der Berufsschüler gegründet, der sofortige Maßnahmen zur Umgestaltung und Modernisierung fordert. Am Mittwoch wurden die Gewinner der Preise für duale Ausbildung im Victoria-Palast empfangen. Foto: HAR-Verein

Bukarest – Eine Woche nach der „Gala der Innovation und Exzellenz im Dualen Bildungssystem“ in Temeswar/Timișoara wurden die ausgezeichneten Schüler und ihre Partner im Regierungspalast von Luciana Antoci, Beraterin in der Kanzlei des Premierministers, empfangen.

Die Veranstaltung, organisiert von der Kanzlei des Premierministers gemeinsam mit dem Verein Hands Across Romania (HAR), diente als Plattform für den direkten Dialog zwischen jungen Fachkräften und Entscheidungsträgern. Ziel war es, die Anliegen der Schüler in die öffentlichen Bildungs- und Arbeitsmarktpolitiken einzubringen. Im Mittelpunkt stand der Fortschritt des dualen Ausbildungssystems (VET – Vocational Education and Training), das sich von einer „Kompromisslösung“ zu einem zentralen Motor der realen Wirtschaft Rumäniens entwickeln soll.

Derzeit sind rund 20.000 Schüler in den letzten zwei Schuljahren in das duale System eingetreten – unterstützt von über 1100 Unternehmen landesweit. Die Jugendlichen fordern jedoch sofortige Maßnahmen, darunter: ein nationales Rebranding der Fachberufe, die Ausstattung der Werkstätten mit grünen und digitalen Technologien und die Einführung eines nationalen Standards für Praktika, der qualitativ hochwertiges Mentoring garantiert.

„Die Gala markiert nicht nur einen Abend der Anerkennung, sondern den Beginn eines echten Dialogs zwischen jungen Menschen, Wirtschaft und Regierung. Duale Bildung bedeutet Würde und Zukunftsperspektive“, so Mihaela-Nadia Sandu, Präsidentin von Hands Across Romania.

Im Rahmen der Gala wurde auch der erste Nationale Schülerrat für Duale Bildung (VET-Schülerrat) gegründet – eine Struktur, die die Interessen der Lernenden gegenüber den Behörden vertreten soll. Grundlage bildet die von über 400 Schülern erarbeitete „Jugenderklärung für Duale Bildung“, die konkrete Reformvorschläge enthält. „Wir wollen die Stimme der Jugendlichen direkt in die politischen Entscheidungen integrieren. Ihr Engagement und ihre Erfolge müssen sich in den Regierungsmaßnahmen widerspiegeln“, sagt Luciana Antoci, Staatsberaterin.

An der Diskussion nahmen hochrangige Vertreter aus Regierung, Bildungswesen und Wirtschaft teil, darunter Sorin Ion, Staatssekretär im Bildungsministerium, der strukturelle Reformen und die Einführung von Qualifikationsniveaus 3 und 4 während der Schulzeit erläuterte, Marilen Pirtea, Ehrenberater des Premierministers und Rektor der West-Universität Temeswar, der das duale System als „erste Wahl, nicht nur Alternative“ bezeichnete, Tiberiu Dobrescu, Präsident der Nationalen Qualifikationsbehörde, der betonte, dass die Wirtschaft den Ausbildungsbedarf stärker steuern müsse, Carmen Proteasa, Leiterin der Bildungsabteilung der Stadt Temeswar, die die Bedeutung lokaler Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen hervorhob, Camelia Engel, Vorsitzende der Deutschen Berufsschule Kronstadt/Bra{ov (SPGK), die das Erfolgsmodell von Kronstadt als Beispiel gemeinsamer Industrieinitiativen präsentierte. Auch Vertreter der Europäischen Kommission und der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit nahmen teil, um die europäische Perspektive auf berufliche Bildung und die Finanzierung durch Programme wie Erasmus+ und den Europäischen Sozialfonds zu erläutern.

Zu den Gästen zählten auch die Gewinner der Gala: Robert-Narcis Harabagiu – Mentor-Lehrer des Jahres, Direktor des Technologischen Lyzeums „A.I. Cuza“ in Buzău, ausgezeichnet für innovative Schulführung und Florian Papuc – Facharbeiter des Jahres, CNC-Techniker bei Hamilton Central Europe, Vorbild für beruflichen Erfolg. Der Sonderpreis des Publikums ging an Gabriel-Valentin Idita, Schüler am Technologischen Lyzeum „Domnul Tudor“ in Drobeta Turnu Severin.

Am Ende des Treffens bekräftigten die Kanzlei des Premierministers und Hands Across Romania ihr gemeinsames Ziel, die Leistungen der Schüler in nachhaltige öffentliche Politiken zu überführen.

Hands Across Romania ist ein führender Förderer des dualen technischen Bildungssystems und Mitglied der European Alliance for Apprenticeships (EAfA), des Pact for Skills und der Föderation der NGO für Kinderrechte (FONPC). Seit 2016 erreicht HAR jährlich über 15.000 Schüler und Eltern mit Bildungsinitiativen, Workshops und Öffentlichkeitskampagnen zur Förderung technischer Berufe.