Temeswar – Die Investitionen in die Wasserinfrastruktur im Kreis Temesch/Timiș sind von der jüngsten Entscheidung der rumänischen Regierung nicht betroffen, die Projekte mit einem Ausführungsgrad von unter 30 Prozent vorübergehend aussetzt. Hintergrund ist ein Budgetengpass für die nationale Kofinanzierung europäischer Projekte.
„In Temeswar und im Kreis Temesch sind wir glücklicherweise nicht von dieser Maßnahme betroffen, da alle unsere Projekte den 30-Prozent-Schwellenwert überschritten haben“, erklärte Ilie Vlaicu, Direktor von Aquatim, in einem Interview mit Radio Timișoara. „Wir sind mit den Arbeiten bereits sehr weit fortgeschritten; die meisten Projekte, die mit europäischen Mitteln finanziert werden, sind im Kreis Timiș zu etwa 85 Prozent abgeschlossen. Aus diesem Grund gibt es bei uns derzeit keine Probleme.“
Die Regierung hatte zuvor angekündigt, dass Projekte, die entweder noch nicht begonnen wurden oder deren Ausführungsgrad unter 30 Prozent liegt, gestoppt werden müssen, da die Haushaltsmittel für die Kofinanzierung fehlen. Diese Entscheidung könnte auch Auswirkungen auf die nationale Wasserinfrastruktur haben: Rumänien befindet sich derzeit in einem EU-Infringement-Verfahren, da 150 Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern ihre Klär- und Wasseraufbereitungsanlagen noch nicht fertiggestellt haben. Ein Stopp der Investitionen würde das Risiko von EU-Strafen weiter erhöhen.
Für den Kreis Temesch jedoch scheint die Situation stabil: Laut Vlaicu laufen die Rehabilitationsarbeiten planmäßig, und ein Großteil der Projekte steht kurz vor der Fertigstellung. Damit bleibt die Region ein positives Beispiel für den erfolgreichen Einsatz europäischer Fördermittel in der Wasserinfrastruktur.