Wasserversorgung rationiert

Bozovici – Infolge des besorgniserregend niedrigen Wasserstands des Stausees Tăria Mare am Minisch/Bach, von wo aus die Großgemeinde Bozovici im Almascher Land mit Fließendwasser versorgt wird, entschied die Gewässerverwaltung ABA Banat, die Wasserzufuhr der Ortschaft zu rationieren. Damit muss das Aufbereitungs- und Versorgungsunternehmen täglich zwischen 18 und 22 Uhr die Fließendwasserlieferungen einstellen, weil ABA Banat die Rohwasserlieferungen einstweilen für vier Stunden täglich stoppt.

Die Entscheidung über den Lieferstopp des Rohwassers sei nötig geworden, „weil kurzfristig die Wasserressource geschont werden muss“, teilte ABA Banat mit. Die Maßnahme gelte, „bis der Wasserstand des Stausees durch Niederschläge wieder zu einem akzeptablen Niveau angehoben wird.“

Die Wasserreserve im Stausee müsse „auf einem minimalen Sicherheitsniveau“ konserviert werden, um die „minimal nötige Wassermenge für ein gerechtes Verteilen“ zwischen Industrie- und Haushaltsbedarf aufrechtzuerhalten. Deswegen bittet ABA Banat einerseits um Verständnis für die Maßnahme, andrerseits ruft die Gewässerverwaltung „zu einer vernünftigen Verwendung des zeitweilig in geringeren Mengen verfügbaren Fließendwassers“ auf. Wasservergeudung sei mit allen Mitteln zu vermeiden, Wasser müsse von allen Beziehern von Fließendwasser verantwortlicher genutzt werden. Das Problem der sich leerenden Stauseen sei meteorologisch bedingt und ein spürbarer Ausdruck des Klimawandels auch in einer traditionell durch den Waldreichtum mit meteorischem Wasser gesegneten Gegend. Der Stausee ist auch ein warnendes Beispiel für die Notwendigkeit nachhaltigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen, was nicht zuletzt mit seiner Entstehungsgeschichte im Zusammenhang steht.

Im Kontext sei draran erinnert, dass der Stausee Tăria Mare ursprünglich für die Kühlwasserversorgung des auf mehr als 600 Meter Meereshöhe angelegten (und nie unter wirtschaftlichen Umständen in Betrieb gegangenen) Ölschieferkraftwerks von Anina gebaut wurde – weit über dem auf rund 250 Meter Meereshöhe gelegenen Stausee im Tal des Minisch-Bachs – dessen Wasser mit hohem Energieaufwand durch meterdicke Stahlrohre auf den Berg gepumpt werden sollte. Nach dem Eingestehen des Scheiterns des Großprojekts (wir nannten es seinerzeit „einer der größten Wirtschaftsflops des Ceaușescu-Nationalkommunismus“) unter Regierungschef Petre Roman wurde der Stausee als Rohwasserreserve für Bozovici umgewidmet und entwickelte sich auch zum beliebten Standort für Angler und Ausflügler, zumal er unweit des genau auf dem 45. Breitengrad liegenden Wasserfalls von Bigăr liegt.