Wegen Diebstahls gesuchter Rumäne in Italien festgenommen

Temeswar (ADZ) – Ein 37-jähriger Rumäne, der monatelang international gesucht wurde, ist Mitte dieser Woche in Italien von den Behörden gefasst worden. Der Mann steht im Verdacht, fast zehn Millionen Lei (umgerechnet etwa zwei Millionen Euro) vom Hauptpostamt (der sogenannten „Großen Post“) in Temeswar/ Timișoara entwendet zu haben. Er wurde in der norditalienischen Stadt Pavia aufgespürt, wo er sich monatelang mit falschen Papieren versteckt gehalten hatte.

Nach Angaben der rumänischen Polizei erfolgte die Festnahme am frühen Mittwochmorgen in einem Apartment im Stadtzentrum von Pavia. Die Ermittler hatten den Aufenthaltsort des Verdächtigen über längere Zeit im Visier gehabt. Gegen ihn lag bereits ein Haftbefehl wegen schweren Diebstahls mit besonders gravierenden Folgen vor, ausgestellt von den rumänischen Behörden.

Die Festnahme war das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den rumänischen und italienischen Strafverfolgungsbehörden. An der Aktion beteiligten sich das Büro des Attachés für innere Angelegenheiten in Italien, das Temescher Kriminalkommissariat, das Zentrale Einsatzbüro der italienischen Polizei (Servizio Centrale Operativo) sowie die Ermittler der Squadra Mobile aus Mailand und Pavia.

Der Verdächtige war in den frühen Morgenstunden des 31. Mai durch Zufall ins Visier der Polizei geraten. Damals bemerkten Beamte der Temescher Verkehrspolizei, wie ein Autofahrer plötzlich scharf nach rechts abbog, offenbar um einer Kontrolle zu entgehen. Als die Beamten das Fahrzeug stoppten, fanden sie darin eine außergewöhnlich große Menge Bargeld, die sich später als Beute aus dem Raub bei der „Großen Post“ herausstellte.

Der Mann konnte jedoch kurz darauf ins Ausland fliehen. Wochenlang fehlte von ihm jede Spur. Rumänische Ermittler beantragten da-raufhin internationale Fahndungsmaßnahmen über Interpol, die schließlich zur Ortung und Festnahme in Italien führten.

Nach seiner Festnahme wurde der 37-Jährige in polizeilichen Gewahrsam genommen. Die italienischen Behörden prüfen derzeit das Verfahren zur Auslieferung nach Rumänien, wo er sich wegen qualifizierten Diebstahls in besonders schwerem Fall verantworten muss. Die Ermittlungen dauern an.