„Why does culture matter?“– Schlussfolgerungen des internationalen Symposiums

Temeswar – Warum ist Kultur wichtig? – das war die Frage einer internationalenVeranstaltung, die vor Kurzem in Temeswar/Timișoara organisiert wurde. Das internationale Symposium „De ce conteaz˛ cultura? / Why Culture Matters?“ (Warum die Kultur wichtig ist?) brachte an drei Tagen (zwischen dem 6. und 8. Oktober) über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen und zeigte nochmals, dass der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ den europäischen Organisationen, Institutionen, Verbänden und Netzwerken Chancen und Offenheit für die lokale Gemeinschaft gebracht hat und weiterhin bringt.

Die Veranstaltung wurde vom Verein „Prin Banat“ in Zusammenarbeit mit der West-Universität Temeswar, der europäischen Organisation Europa Nostra und dem Verein Monumentum organisiert, wobei die Stadt Temeswar Schauplatz für ebenso aktuelle wie interessante Debatten über materielles und immaterielles Kulturerbe, die Beziehung zwischen Zentrum und Peripherie und das Phänomen der Migration war. Austragungsorte dafür waren das Kulturzentrum FABER und die West-Universität.

Die Erhaltung des kulturellen Erbes und die Sicherstellung von Kulturerbestätten in Europa und Rumänien waren das Thema des ersten Tages des internationalen Symposiums. Neben Fallstudien, Zahlen und Projekten, die vom Verein „Ambulan]a pentru monumente Banat“ (Rettungswagen für Denkmäler Banat), Cultural Heritage Without Borders (Kosovo) und Pro Monumenta (aus der Slowakei) vorgestellt wurden, wurde auch darüber diskutiert, wie Innovation und Technologie dazu beitragen können, Traditionen zu bewahren und materielles Kulturerbe langfristig zu erhalten.

Die Bedeutung des Titels „Kulturhauptstadt Europas“ sowohl für Temeswar als auch für die Region Banat wurde von Vertretern des Projektzentrums der Stadt Temeswar, des Temescher Kreisrates und des Vereins „Temeswar Europäische Kulturhauptstadt“ betont. Es wurde dabei über die Bedeutung der zwischenmenschlichen Beziehungen, die Einbeziehung der Gemeinschaften in den kulturellen Akt und die Notwendigkeit des Aufbaus einer kulturellen Zukunft für die Stadt mit der Vergangenheit als Anker und den Menschen als Kern diskutiert. Auch am zweiten Tag der Veranstaltung diskutierten Vertreter vom Internationalen Rat für Denkmalpflege ICOMOS, der UNESCO und des rumänischen Nationalen Kulturerbe-Instituts über die Erhaltung des materiellen und immateriellen Kulturerbes, das nicht nur die Rettung von Gebäuden im fortgeschrittenen Verfallsstadium darstellt, sondern auch die emotionale und intellektuelle Verbindung mit der Gemeinschaft, in der wir leben.

Migration als durch Krieg verursachtes Trauma, Vertreibung, Deportation, aber auch als Mittel zum Überleben oder zum Erwerb neuen Wissens und eines Zugehörigkeitsgefühls waren die Diskussionsthemen am dritten Tag des Symposiums. Im ersten Teil des Tages wurde über die Ukraine und ihre Kulturfront debattiert, mit Präsentationen von Vertretern der „Maria Prymachenko“-Stiftung und der Ukrainischen Kulturstiftung (UCF). Die Flüchtlingskrise, mit der Europa konfrontiert ist, wurde von Vertretern der LOGS- Gruppe für Sozialinitiativen aus Temeswar diskutiert.

Alle Debatten, die während der Veranstaltung stattfanden, wurden aufgenommen und werden demnächst auf der Webseite des „Prin Banat“-Vereins (prinbanat.ong) und des Projekts „Cămine în mișcare/Moving Fireplaces“ (Kamine/Heimstätten in Bewegung) auf camineinmiscare.ro veröffentlicht.