ZF streicht rund 160 Stellen in Temeswar

Restrukturierung trifft auch IT- und Softwareteams

Temeswar (ADZ) – Der deutsche Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen hat den Abbau von rund 160 Arbeitsplätzen in Rumänien bestätigt. Betroffen ist vor allem der Standort Temeswar, an dem die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (R&D) neu strukturiert werden. Nach Angaben des Unternehmens reagiert ZF damit auf die „aktuellen globalen Herausforderungen“ der Automobilindustrie und passt seine Produktstrategie an.

Im Zuge dieser Anpassungen sollen einige Tätigkeiten im Bereich Konverter und Inverter aus dem künftigen Produktportfolio gestrichen werden. Dadurch entfallen etwa 134 Ingenieurstellen. Zudem sind weitere 25 Stellen in den Bereichen Cybersecurity und im Global Software Center (DIS) betroffen. Laut ZF sind die Maßnahmen Folge rückläufiger Verkaufszahlen und budgetbedingter Projektstopps auf globaler Ebene.

Trotz der Kürzungen soll der Standort in Temeswar erhalten bleiben. Rund 400 Beschäftigte arbeiten dort weiterhin in den Bereichen Fahrwerkstechnologie, Corporate Research und administrative Funktionen. Der Konzern betont, die Entscheidung sei erst nach Prüfung „aller möglichen Alternativen, einschließlich interner Umsetzungen und externer Projekte“, gefallen.

Auch andere internationale Akteure der Automotive-IT-Branche reduzieren derzeit ihre Präsenz in Rumänien. So kündigte das indische Unternehmen Tata Technologies ebenfalls den Abbau von rund einem Dutzend Softwareingenieuren am Standort Kronstadt/Brașov an.

Die ZF-Gruppe mit Hauptsitz in Friedrichshafen zählt zu den weltweit größten Automobilzulieferern und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 165.000 Mitarbeiter in 31 Ländern. Das Unternehmen entwickelt und produziert Systeme für Antrieb, Fahrwerk, aktive und passive Sicherheit sowie Softwarelösungen für vernetzte und automatisierte Fahrzeuge.

In Rumänien ist ZF seit vielen Jahren vertreten – unter anderem mit den Tochtergesellschaften TRW Automotive Safety Systems in Temeswar und TRW Airbag Systems in Roman (Kreis Neamț). Insgesamt beschäftigt der Konzern hierzulande etwa 5000 Menschen an sechs Standorten, darunter Bukarest. Bereits 2024 hatte ZF auch in Rumänien Personal abgebaut: Bei TRW Automotive Safety Systems sank die Mitarbeiterzahl um rund 50, bei TRW Airbag Systems um 170. Auf globaler Ebene plant ZF, bis 2030 etwa ein Viertel der Belegschaft in der Division für elektrifizierte Antriebssysteme zu reduzieren – Teil eines langfristigen Restrukturierungsprogramms, das bis zu 14.000 Stellen in Deutschland betreffen könnte. Hintergrund sind die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen sowie zunehmende wirtschaftliche Spannungen auf den internationalen Märkten.