Deutschland und Spanien kämpfen zusammen für das Recht auf Wasser

Einweihung eines Mauerbildes zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit

Das Mauerbild der Street-Art-Künstler Sweet Damage Crew „Right to Water“ lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das weltweite Problem des Wassermangels.
Fotos: Deutsche Botschaft Bukarest

S.E. Manuel Larrotcha, Botschafter des Königreichs Spanien (l.), S.E. Dr. Peer Gebauer, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland (r.), und die Street-Art-Künstler Sweet Damage Crew (Mitte) posten vor dem Mauerbild „Right to Water“.

Der Botschafter des Königreichs Spanien, S.E. Manuel Larrotcha, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Dr. Peer Gebauer und seine Frau Sonja Gebauer, Leiterin der Kulturabteilung an der Deutschen Botschaft, sind am Dienstag mit Vertretern des rumänischen Außenministeriums sowie der Stadt Bukarest für die Vorstellung des neuen Mauerbilds der Street-Art-Künstler „Sweet Damage Crew“ an der Nordseite des Blocks Nr.11 auf dem Boulevard Dimitrie Cantemir Nr. 13 in Bukarest zusammen gekommen. Das farbenfrohe Mauerbild, welches das Recht auf Wasser grafisch auf Englisch auf dem Hintergrund eines wegen Dürre aufgerissenen Bodens darstellt, ist im Rahmen des Projekts „Kunst am Bau – Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht“ als Aktion zur Unterstützung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen entstanden.

Spanien und Deutschland haben im Jahr 2013 die Resolution Nr. 68/157 der Vereinten Nationen über das Recht auf Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen unterstützt, ein Menschenrecht, das in die Grundrechte der Vereinten Nationen aufgenommen wurde. Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die sogenannten „Sustainable Development Goals“ (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt. Zur Erreichung dieser SDGs, insbesondere SDG 6 „Sauberes Wasser und Sanitärversorgung“, unterstützen Deutschland und Spanien weltweit zahlreiche Projekte und Maßnahmen im Rahmen ihrer internationalen Entwicklungskooperation.

Mit dem prominenten Kunstwerk am Bau wollen beide Botschaften das Publikum für das Recht auf Wasser sensibilisieren. Das Thema Wasser spielt auch eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und zur Minderung von Fluchtursachen, zudem soll das Bewusstsein für einen sparsamen Umgang mit Wasser gestärkt werden.

Der deutsche Botschafter Dr. Peer Gebauer erinnerte in seiner Rede daran, dass Dürren und brutale Hitzewellen unmissverständlich deutlich machen, Wasser und besonders Trinkwasser sei nicht nur Grundlage allen Lebens, sondern werde angesichts des Klimawandels regional bereits jetzt zu einem knappen Gut und Ausgangspunkt von Konflikten zwischen Nachbarn. „Deshalb müssen wir handeln“, forderte er und betonte dabei, dass Deutschland zahlreiche Projekte und Maßnahmen im Rahmen seiner internationalen Entwicklungskooperation, die den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen verbessern, unterstütze. „Das Kunstwerk der ‚Sweet Damage Crew‘ soll aufrütteln und zu einem bewussteren Umgang mit Wasser anregen“, erklärte Gebauer.

Der spanische Botschafter Manuel Larrotcha machte darauf aufmerksam, dass Ziel 6 der Agenda 2030 der UNO für nachhaltige Entwicklung, welches sich auf die Sicherstellung der Verfügbarkeit und nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle beziehe,  besonders wichtig sei, da zehn der insgesamt 17 Ziele der Agenda direkt oder indirekt damit verknüpft seien. Der Botschafter erwähnte, dass Spanien am Thema des Rechts auf Wasser besonders interessiert sei und Maßnahmen wie den Kooperationsfonds für Wasser und Abwasser in Lateinamerika und der Karibik oder die „Western Mediterranean Water Strategy“ (Westliche Mittelmeer-Wasserstrategie) unterstütze. „In Anbetracht der Tatsache, dass ein Drittel der Weltbevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat, ist es von wesentlicher Bedeutung, nicht zu vergessen, wie wichtig es ist, Wasser und sanitäre Einrichtungen ganz oben auf unsere Tagesordnung zu setzen, und zwar durch Maßnahmen, die Kultur, Stadtkunst und öffentliches Bewusstsein miteinander verbinden, wie zum Beispiel dieses wunderbare Mauerbild der ‚Sweet Damage Crew‘“, hob Larrotcha hervor.

Den Kontext zur Entstehung des präsentierten Projekts bildeten mehrere bedauernswerte Tatsachen um das Thema des Wassers: Weltweit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Eine von drei Personen hat keine Möglichkeit, sich zu Hause die Hände zu waschen. 40 Prozent aller Schulen haben keine Toiletten. 700 Millionen Menschen könnten bis 2030 gezwungen sein, ihre Heimat wegen Wassermangels zu verlassen.  Der weltweite Bedarf an Wasser wird dabei in den nächsten Jahren keineswegs abnehmen, sondern bis 2050 voraussichtlich um 55 Prozent steigen (Quelle: BMZ 2022). Es ist daher dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, um die Wasserversorgung zu verbessern und auch den Ärmsten Zugang zu Sanitäranlagen zu ermöglichen. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um Menschen aus der Armut zu befreien, ihnen ein gesundes Leben zu ermöglichen, Ernährungssicherheit zu gewährleisten und den Klimawandel zu bekämpfen.