Vampirblut, Gespenster und Kürbisfratzen

Einfache Vorbereitungen für eine tolle Halloweenparty

Face-Painting kommt vor allem bei den Kleinen gut an.

Fledermäuse aus schwarzer Pappe bewachen das Büffet.

Hilfe – ein Kürbismonster! Fotos: der Verfasser

Was gibt’s zu essen? Augäpfel, Gebisse und abgeschnittene Finger...

Halloween steht heute vor der Tür. Auch wenn es kein rumänischer Brauch ist, hat die jüngere Generation das nordamerikanische Modell des quasi zweiten Jahresfaschings bereitwillig übernommen – wahrscheinlich, weil dieser auch Übernatürliches, Gruseliges, „Verbotenes“ erlaubt. Auch meine Kids wollen spukmäßig feiern und planen bereits seit Tagen ein einzigartiges Gruselfest mit ihren Freunden, wobei wir gleichzeitig versuchen, keine aufwendigen oder teuren Dekorationen und Kostüme zu verwenden, sondern möglichst alles selber zu basteln. Das regt nicht nur die Phantasie an, sondern macht auch vor dem Fest schon riesig Spaß!

Die Themenwahl…

...war das erste und größte Streitthema, denn jeder meiner beiden Kinder hat unterschiedliche Vorstellungen von Spukgeschichten und Gruselecken:  Vampirschloss, Zombies, Hexentreffen oder Magier-Rat, Irrenanstallt, Horrorschloss und Gruselgarten, inspiriert von „Harry Potter“ oder „Wednesday“ – eine schwierige Wahl, jede mit ihren eigenen Kostümen und entsprechenden Dekorationen. 

Im Vergleich dazu wurden meine Empfehlungen als „kindisch“ und „altmodisch“ betrachtet: Halloween als Monster-Tanzparty, Halloween im Weltall oder aber als Lagerfeuer-Halloween.

Nach mehreren Stunden ausführlicher Debatte entschieden sich beide für ein … Faschingsfest mit Horroraspekt. Dabei sollte jeder die Möglichkeit haben, im gewünschten Kostüm anzutreten, nur eben etwas gruselig aufgeputzt. Da sollte sogar ein Zigeunerinnen-Kleid mit Bajonett am Gürtel passen – wie mein erfinderischer Sohn sich vorgestellt hat –, oder aber ein Römerkostüm mit Blutflecken und einem Spielmesser durch den Schädel „gebohrt“  –  eigentlich eine Haar-spange, die je einen Teil eines Spielmessers auf beiden Seiten des Kopfes sehen lässt und somit den Anschein gibt, dass das Messer durch den Schädel geht –, laut meiner Tochter.

Die Dekoration…

… muss natürlich mit dem Thema im Einklang stehen – jedoch kann man zahlreiche selbstgebastelte Ornamente als Halloween-Deko benützen. Und dabei muss man nicht einmal aus dem Haus, sondern nur etwas Zeit, erfinderischen Geist und Lust haben, in der Familie tolle Bastelübungen zu machen. 

Unbedingt aufzuhängen sind Gespenster aus Taschentüchern, die man über eine kleine Papier- oder Wattekugel zieht und da-runter mit einem längeren Faden zubindet. Das andere Ende dieses Fadens wird dann zum Aufhängen des Gespenstes benutzt, wobei man der Kreativität bei der Bemalung oder den Tuchfarben freien Lauf lässt. Einfach sind auch Fledermäuse oder Spinnen, aus schwarzem Papier oder schwarz bemaltem Karton ausgeschnitten, die ebenso freudig an den Bäumen im Hof oder an den Fenstern hängen können. Leere Plastikflaschen können mit Klopapier umwickelt und ein bisschen bemalt als Mumien exponiert werden – vorzugsweise mit einer kleinen LED drinnen (günstig erhältlich bei Pepco oder in Baumärkten), für einen noch gespenstischeren Effekt. An Lampen, Wänden, Türen und Fenstern, aber insbesondere an Spiegeln und anderen reflektierenden oder transparenten Oberflächen, können schwarze oder weiße Baumwolle als Netze aufgehängt werden, und wer den Spuk noch weiter treiben möchte, der kann entweder alte Lappen zerreißen, mit roter Farbe beschmieren und willkürlich aufhängen oder die im Baumarkt verfügbaren Halloween-Netze benutzen, um das ganze Haus wie eine Spukhöhle aussehen zu lassen. Ebenso einfach sind auch Skelette, Katzen, Hexen und sonstige Spukfiguren zu realisieren, aus schwarzer Pappe ausgeschnitten und aufgehängt. Bei den an Fenstern drapierten Figuren sollte eine Lichtquelle dahinter stehen, um den Gruseleffekt zu steigern.

Ebenfalls zum Aufhängen eignen sich die weißen Lichterketten des Christbaums, wobei jedoch die Lichter in schwarzem, rotem oder orangenem Papier – als Gespensterlichtkette – eingewickelt oder ab und zu mit einem oben erwähnten Taschentuch-Geist versehen werden können. Und wer doch etwas Geld ausgeben möchte für ein Heliumfass, kann gruselig bemalte schwarze Luftballons auffüllen und im Raum schweben lassen.

Toll sind auch rote Kerzen, deren Wachs wie Blut aussieht – Vorsicht aber, denn heißes Wachs kann manche Oberflächenmaterialien beschädigen. Man kann auch mehrere bunte Kerzen auf Gläser tropfen lassen, ein Licht hineinstellen  – und fertig ist die Hexenstubenatmosphäre. Leichter zu entfernen als Wachs sind Handabdrücke und „Blutspuren“ mit roter Lebensmittelfarbe auf Fenstern und Spiegeln. 

Ganz einfach ist es auch, Glasgefäße anzumalen oder mit Papier oder Farbtüchern zu beziehen, mit etwas geschmolzenem Wachs als Bindemittel und Dekoration, und sie mit einer Kerze oder einem LED versehen auf Schränken oder Stellagen, zwischen Blumen oder im Hof leuchten zu lassen.

Kürbisse, auch wenn sehr typisch für Halloween, sind etwas aufwendiger herzustellen: erst den oberen Teil wie einen Deckel abschneiden, dann den Inhalt herauskratzen und in die Schale Augen und ein verzerrtes Gruselmaul schneiden, vorzugsweise mit einem Lichtlein drinnen, um den Effekt zu steigen. Einfacher ist es, kleinere Kürbisse mit einem Gruselgesicht zu bemalen – mit im Dunkeln leuchtenden Neonfarben.

Sonstige erfinderische Dekorationen: Eigene Fotos aufstellen, mit blutunterlaufenen, ausgeschnittenen Augen und einem LED als Gruseleffekt dahinter. 

Ein richtiges Gruselbuffet

Gruselig aussehende Gerichte für das Halloween-Buffet lassen sich mit etwas Erfindergeist ganz leicht selbst gestalten. Natürlich haben wir auch einige Süßigkeiten mit Gruselthematik gekauft, etwa Schoko-Augen oder Fledermaus-Gummibären.

Am tollsten scheinen uns jedoch noch immer die selbst erfundenen Gruselhäppchen aus Würstchen, Käse, Teig, Ketchup oder Hackfleisch. Auch Pizzateig ist eine flexibel ver-wendbare Zutat, aus der man allerlei Formen kneten oder ausstechen kann: Fledermäuse, abgeschnittene Finger, Gespenster oder Spinnen, mit einigen Stückchen Schinken als Augen oder Flügel – einfach im Ofen backen und anschließend mit etwas Ketchup-Blut oder roter Lebensmittelfarbe verzieren.  Aus Würstchen und Hotdogs, die auch überaus vielseitig sind, kann man abgehackte Finger, Mumien oder Mini-Monster kreieren, die wir dann mit Ketchup besudelt neben Mozarellaschnitten mit Oliven als Monsteraugen auftischen werden. 

Dazu werden wir wahrscheinlich auch einen alkoholfreien „Blutpunsch“ servieren und allerlei „Shots“ mit gruseligen Namen erfinden, die wir in den kleinen Apotheken- oder Alkoholflaschen mit symbolischen Namen wie „Drachenblut“, „Spinnengift“, „Vampirelixir“ oder „Eulenessig“ anbieten. Dieses Jahr werden wir wohl auch ein wenig auf „Schwarze Magie“ zurückgreifen müssen: gewöhnliche Getränke mit Zusatz von Aktivkohle und Lebensmittelfarbe schwarz färben! Und vielleicht lassen wir auch einen Gummiwurm ins Getränk fallen – Überraschung für den, der den letzten Schluck trinkt. Ein anderes Rezept, das die Kids aus dem Internet als angeblichen Halloween-Hit heruntergeladen haben ist der „Pumpkin Punch“: da mischt man Orangensaft mit Kürbispüree, Zimt, Vanille und Mineralwasser und serviert es in einem kleinen ausgehöhlten Kürbis. 

Als nette Erinnerung an die Gruselparty werden wir die Getränkeflaschen auf Etiketten mit dem Datum und Motto der Party versehen – zum mit nach Hause nehmen.

Party-Musik mit Effekten

Musik ist nicht unbedingt ausschlaggebend für eine Halloweenparty, denn auf Gruselmusik kann man nicht tanzen, jedoch sollten einige Remix-Melodien in gruseligem Klang nicht fehlen. Ebenso einige eingestreute gespenstische Laute – Schreie, Türknarren, Windgeräusche, Geistermurmeln, um die Gäste ein bisschen zu erschrecken.

Spiele und Aktivitäten…

… rund um Halloween, Monster und Mysterien sind immer angesagt. Meine Kids halten hierfür zahlreiche Murder-Mystery-Spiele parat und warten schon mit Spannung darauf, diese „Morde“ zu klären und „Kriminelle“ aufzudecken. Ebenso wollen sie eine Schnitzeljagd organisieren, bei der die anderen Kinder aufgrund gewisser Hinweise im Haus ein Rätsel lösen müssen.

Außerdem soll es einen Preis für das beste Kostüm und die innovativste Idee bei der Halloweenverkleidung geben, sowie einen Mal-, bzw. Schnitz-Wettbewerb mit zahlreichen kleinen Kürbissen, wer schafft die schönste Kürbisdekoration?

Auf eine Fotoecke mit Halloweenrequisiten haben wir dieses Jahr verzichtet, denn alle kommen ja bereits kostümiert, jedoch war das in den vorigen Jahren insbesondere für Familienfotos ein großer Hit.  

Ausgeflipptes

Neben freischwebenden Helium-Luftballons kann der Dunst von Trockeneis oder einer Nebel- oder Rauchmaschine eine tolle Gruselatmosphäre erzeugen – wenn auch nicht unbedingt billig. UV-Leuchten und im Dunklen leuchtende Farben bieten bei uns zusätzliche Akzente und eine Abwechslung zur Hintergrundbeleuchtung. Man kann aber auch mit einem Projektor Gespenster- und Monsterfiguren an die weiße Wand werfen, zwischen den Kerzen und beleuchteten Kürbissen zu Horrormusik. Und wer drinnen oder im Hof über eine größere leere  Wand verfügt, kann auch ganze Szenen aus Grusel- oder Monsterfilmen zeigen.