Die ungarische Minderheit in der Karpatenukraine hat den ConIFA World Football Cup gewonnen, die Fußballweltmeisterschaft für teilweise- oder nicht-anerkannte Staaten, nationale Minderheiten und staatenlose Völker sowie sportlich oder politisch isolierte Regionen. Im Finale siegte die Mannschaft im Elfmeterschießen gegen die Türkische Republik Nordzypern mit 3:2. Über 2500 Zuschauer sahen das Spiel im Queen Elizabeth II Stadium im Londoner Stadtteil Enfield.
Vom 31. Mai bis 9. Juni stritten im Großraum London insgesamt 16 Mannschaften um den Titel, darunter der Sieger von 2016, Abchasien, Padanien, der Sieger des ConIFA European Football Cup 2017, der eigentliche Gastgeber Barawa sowie auch die ungarische Bevölkerung des Szeklerlandes. Dass die Mannschaft unter dem Namen „Székely Land“ antrat machte schon einen der Kritikpunkte am Turnier deutlich: die Vereinnahmung von Regionen für bestimmte Völker. Denn natürlich bestand die Mannschaft aus Ungarn.
Mit den beiden Brüdern Lóránd und István Fülöp der rumänischen Erstligisten FC Boto{ani sowie Sepsi OSK Sankt Georgen erreichte das „Szeklerland“ das Halbfinale, welches mit 4:2 gegen die „Karpatenukraine“ – die ungarische Minderheit in Transkarpatien - verloren ging. Für die Mannschaft aus Rumänien trafen Csaba Csizmadia vom ungarischen Zweitligisten Budafoki MTE sowie Barna Bajkó vom rumänischen Drittligisten FC Szeklerburg, der die meisten Spieler der Auswahl stellte. Ergänzt wurde die Mannschaft des Szekerlandes u. a. durch Futsal-Nationalspieler László Szöcs (FK Oderhellen). Mit wenigen Ausnahmen wie Torhüter Bela Fejer Csongor (Sepsi OSK) und Sándor Vajda (Balmazújváros) spielen die Auswahlspieler der Karpatenukraine vornehmlich bei ungarischen Zweit- und Drittligisten.
Teilgenommen am Turnier haben – in der Reihe der Endplatzierung - Karpatenukraine, Türkische Republik Nordzypern, Padanien (Norditalien), Szeklerland, Punjab (Nord-Indien/Ost-Pakistan), Kaskadien (Pazifischer Nordwesten Amerikas), Westarmenien, Barawa (Somalische Diaspora in England), Abchasien, Kabylei (Nord-Algerien), Vereinigte Koreaner in Japan, Tibet, Matabeleland (Süd-Simbabwe), Tamil Eelam (Volk in Sri Lanka), Tuvalu und Ellan Vannin (Insel Man).
Insgesamt hat die ConIFA 47 Mitglieder, von Grönland bis Kiribati. Allein vom Ural bis zum Atlantik gibt es über 300 nationale Minderheiten und Volksgruppen. Die Organisation der nicht-repräsentierten Nationen und Völker (UNPO), eine Interessenvertretung für Staaten, Nationen und Völker, die bei den Vereinten Nationen nicht als Staaten anerkannt sind, vertritt weltweit 246 Millionen Menschen.