Der Winter ist in Europa eine magische Zeit. Zahlreiche Städte veranstalten Weihnachtsmärkte, um Bewohner und Besucher in die zauberhafte Weihnachtsatmosphäre eintauchen zu lassen. Doch nicht jedermann liebt den Winter. Für jene Menschen, die sich der Kälte entziehen möchten, gibt es wärmere Reisealternativen. Während die nördlichen Teile des Kontinents oft mit eisigen Temperaturen und Schneefall zu kämpfen haben, gibt es im Süden Europas zahlreiche Reiseziele, die auch während der Wintermonate mildes Wetter und angenehme Temperaturen bieten. Ob für Sonnenanbeter, Wan-derfreunde oder Kulturinteressierte – die wärmsten Winterdestinationen in Europa haltan für jeden Geschmack etwas parat. Ein Aufenthalt in einer sonnigen Region tut Leib und Seele ganz bestimmt gut.
Kanaren – ein ganzjährig mildes Paradies
Die Kanarischen Inseln, eine spanische Inselgruppe im Atlantik, sind das ideale Ziel für Winterurlauber, die eine sonnige Auszeit suchen. Die Inseln, zu denen beliebte Reiseziele wie Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura gehören, bieten das ganze Jahr über angenehme Temperaturen, die im Winter zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegen. Besonders im Dezember und Januar, wenn der Kontinent von Kälte erfasst wird, locken die Kanaren mit mildem, trockenem Wetter.
Teneriffa mit dem majestätischen Vulkan Teide ist bekannt für abwechslungsreiche Landschaft: von üppigen Wäldern über schroffe Küstenlinien bis hin zu traumhaften Stränden. Die größte der Kanarischen Inseln hat jede Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter den Loro-Park, einen Zoo mit mehr als 10.000 exotischen Tieren, oder den Siam Park, Teneriffas beeindruckendstes Wasserkönigreich. Gran Canaria hingegen wird oft als „Miniaturkontinent“ bezeichnet, da es eine Vielzahl unterschiedlicher Klimazonen bietet – von grünen Tälern bis zu trockenen Wüstenlandschaften. Wer sportlich aktiv ist, der kann im Winter auf den Kanaren hervorragend wandern, Rad fahren oder Wassersport treiben. Auch die lokale Gastronomie mit ihren frischen Meeresfrüchten und landestypischen Spezialitäten sorgt für kulinarische Höhepunkte. Und wenn Sie schon mal dort sind: Gehen Sie in einen Guachinche, wo Sie bei Einheimischen essen und trinken können!
Costa del Sol – Andalusische Wärme im Winter
Die Costa del Sol in Andalusien, Südspanien, reiht sich in die Liste der sonnigen Winterreiseziele ein. Mit Temperaturen von 17 bis 20 Grad Celsius im Winter ist die Region ideal, um dem kalten Nord- und Mitteleuropa zu entkommen. Städte wie Málaga, Marbella und Nerja bieten nicht nur sonniges Wetter, sondern auch eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, kulinarische Genüsse und Freizeitmöglichkeiten.
Málaga, die Geburtsstadt von Picasso, bietet eine Mischung aus Kunst, Geschichte und modernem Leben. Die Alcazaba, das römische Theater und das Picasso-Museum (freier Eintritt jeden Sonntag während der letzten beiden Stunden der Öffnungszeit) sind nur einige der kulturellen Höhepunkte, die man unbedingt in Málaga besuchen sollte. Wer es lieber entspannter mag, der kann an den Stränden der Costa del Sol in der Sonne liegen oder die charmanten weißen Dörfer Andalusiens besuchen, wie das wunderschöne Mijas oder Ronda, das hoch oben auf einer Felsenklippe thront.
Madeira – die Insel des ewigen Frühlings
Spätestens seit Cristiano Ronaldo hat wohl jeder von Madeira gehört. Madeira, die portugiesische Insel im Atlantik und Geburtsort der lebenden Fußball-Legende, ist bekannt für ihre subtropische Vegetation und das ganzjährig milde Klima. Im Winter sinken die Temperaturen selten unter 16 Grad Celsius, die Insel bietet somit eine willkommene Flucht vor der kalten Jahreszeit. Bekannt ist Madeira vor allem als „Insel des ewigen Frühlings“, da das Wetter fast das ganze Jahr über konstant angenehm bleibt.
Die Insel ist ein wahres Wanderparadies: das Netzwerk an Levadas (alte Bewässerungskanäle) führt durch eine atemberaubende Landschaft mit steilen Klippen, dichten Wäldern und spektakulären Ausblicken auf das Meer. Besonders empfehlenswert ist eine Wanderung entlang der Levada do Caldeirão Verde oder ein Besuch der Botanischen Gärten von Madeira, die auch im Winter in voller Blüte stehen. Funchal, die Hauptstadt Madeiras, bietet eine Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten, modernen Einkaufsmöglichkeiten und einer blühenden Gastronomie-Szene. Wer Ruhe und Erholung sucht, der kann in einem Hotel mit Meerblick entspannen.
Azoren – Natur und Entspannung im Atlantik
Die Azoren, eine portugiesische Inselgruppe im Nordatlantik, sind ein weiteres europäisches Winterreiseziel, das mit milden Temperaturen und einer unberührten Natur überzeugt. Im Winter liegen die Temperaturen auf den Azoren zwischen 14 und 19 Grad Celsius und sind somit ideal für Outdoor-Aktivitäten. Die grüne Inselwelt mit ihren Vulkanen, heißen Quellen und beeindruckenden Kraterseen ist besonders für Wanderer und Naturbegeisterte ein Must-See.
Die Insel São Miguel, auch „Grüne Insel“ genannt, bietet zahlreiche Wanderwege entlang vulkanischer Krater und durch dichte Wälder. Ein Höhepunkt ist der Lagoa das Sete Cidades, ein Kratersee, dessen türkisblaues Wasser inmitten einer atemberaubenden Landschaft liegt. Die Insel Pico ist für ihre Weinproduktion bekannt und bietet mit der höchsten Erhebung Portugals, dem Pico-Berg, ein weiteres Highlight für Wanderer. Für Entspannung sorgen die heißen Quellen, zum Beispiel in Furnas auf São Miguel, wo man in natürlichen Thermen entspannen kann.
Malta – mediterrane Sonne im Winter
Malta, die kleine Mittelmeerinsel südlich von Sizilien, ist ein weiteres exzellentes Reiseziel, das im Winter milde Temperaturen und viel Sonne bietet. Während die Temperaturen in den Wintermonaten selten unter 15 Grad Celsius fallen, kann man auf Malta auch an den kältesten Tagen noch in der Sonne entspannen. Besonders von November bis Februar ist es möglich, die Sehenswürdigkeiten ohne den üblichen Sommerandrang zu genießen.
Malta zeichnet sich nicht nur durch seine traumhaften Strände, sondern auch durch eine beeindruckende Geschichte aus. Die Hauptstadt Valletta, die 2018 den Titel einer Kulturhauptstadt Europas getragen hat, besticht mit ihren historischen Gebäuden, dem Grand Harbour und den vielen Kirchen und Palästen. Wer Kunst und Geschichte liebt, sollte auch das Nationale Archäologische Museum besuchen oder sich zumindest eine der vielen Festungen und Katakomben anschauen. Aber auch für Naturliebhaber gibt es auf Malta viel zu entdecken: die Klippen von Dingli, die Meeresgrotten bei Blue Grotto und die Wanderungen entlang der Küste sind nur einige der Sehenswürdigkeiten.
Zypern – Sonne, Kultur und Strände
Zypern, die drittgrößte Insel im Mittelmeer, ist bekannt für ihre langen Sommer und milden Winter. Mit Temperaturen von 17 bis 20 Grad Celsius im Winter ist Zypern ein ideales Ziel für jene, die dem kalten Wetter entkommen möchten, ohne auf Kultur, Geschichte und Natur verzichten zu müssen. Die Insel hat eine reichhaltige Geschichte und beherbergt zahlreiche archäologische Stätten, die Jahrtausende alte Zivilisationen widerspiegeln.
Die Region um Paphos ist besonders bekannt für ihre historischen Sehenswürdigkeiten, wie die Königsgräber und die Ruinen von Kourion. In Nikosia, der geteilten Hauptstadt Zyperns, kann man den einzigartigen Charme einer Stadt erleben, die sowohl europäische als auch orientalische Einflüsse vereint. Für Strandurlauber bieten die Südküste und die Strände rund um Limassol oder Ayia Napa auch im Winter eine angenehme Atmosphäre – perfekt für lange Spaziergänge und Entspannung bei mildem Wetter.
Es gibt zahlreiche Orte in Europa, die im Winter ein mildes Klima bieten. Ob auf den Kanaren, Madeira, Zypern oder an der Costa del Sol – die wärmsten Winterdestinationen in Europa bieten nicht nur angenehmes Wetter, sondern auch eine Fülle an kulturellen, gastronomischen und landschaftlichen Erlebnissen. Wer also auf der Suche nach einem sonnigen Winterurlaub ist, der muss nicht einmal den Kontinent verlassen, um die Sonne zu genießen.