BNR belässt Geldpolitik unverändert

Teuerung der Verbraucherpreise höher als erwartet

Bukarest (ADZ) - Die Rumänische Nationalbank (BNR) hat am Mittwoch die Geldpolitik unverändert gelassen: Der Leitzins bleibt bei 6,5 Prozent, Spitzenrefinanzierungsfazilität (Übernachtkredit) und Einlagefazilität (Tagesgeld) – zu denen sich Geschäftsbanken kurzzeitig Geld leihen bzw. bei der Notenbank parken können – bleiben bei 7,5 bzw. 5,5 Prozent. 

In ihrer Mitteilung von Mittwoch erklärt die BNR, dass im August die jährliche Inflationsrate mit 9,85 Prozent Prozent einen höheren Wert als erwartet erreicht habe. Zu der Aufhebung des Preisdeckels für Elektrizität für Haushalte, welche schon im Juli die Teuerungsrate auf 7,84 Prozent um über zwei Prozentpunkte gegenüber derjenigen im Vormonat erhöht hatte, kamen im August die Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie anderer Verbrauchssteuern. Die jährliche Kerninflation stieg von 5,7 Prozent im Juni bis auf 7,9 Prozent im August, ebenfalls mehr als erwartet. Die Zentralbank geht davon aus, dass die Teuerung der Verbraucherpreise sich gegen Ende des dritten Quartals 2025 abflacht und in den letzten Monaten des Jahres leicht absinkt. 

Bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung wird nach einer Quasi-Stagnation im ersten Halbjahr für das dritte Quartal des Jahres ein dynamischerer Trend erwartet, jedoch sind die Tendenzen in verschiedenen Sektoren unterschiedlich. So wird auf einen Rückgang im Einzelhandel in den Monaten Juli und August hingewiesen, jedoch werden auch Zuwächse in Bausektor und Industrie verzeichnet, außerdem dürften geringere Defizite im Außenhandel und in der Leistungsbilanz positiv wirken. 

Im Rahmen von externen Risiken für Wachstum und Inflation durch „Spannungen im Welthandel sowie dem Krieg in der Ukraine und der Situation im Mittleren Osten“ gibt die BNR an, dass die maximale Nutzung von EU-Geldern essentiell sei, um die kontraktiven Auswirkungen der Haushaltskonsolidierung und der geopolitischen sowie handelspolitischen Konflikte teilweise auszugleichen und die notwendigen Strukturreformen, einschließlich der Energiewende, durchzuführen.