Bukarest (ADZ) - Die Rumänische Nationalbank BNR hat Ende vergangener Woche die Inflationsprognose für das laufende Jahr von 3,0 auf 4,2 Prozent erhöht. Laut dem am Freitag veröffentlichten Inflationsbericht der Zentralbank wird für das kommende Jahr erwartet, dass sich die Preissteigerung mit 3,3 Prozent erneut in den BNR-Zielbereich von 2,5 plus/minus einem Prozent einfügt.
Die Notenbank revidierte die Erwartungen für das laufende Jahr aufgrund der weitgreifenden Preiserhöhungen für Gemüse Anfang 2019 – laut BNR ein EU-weites Phänomen –, der gestiegenen Erdölpreise sowie der moderaten Abwertung des Leu gegenüber dem US-Dollar aber auch wegen gestiegener Tarife für Telefonie- und TV-Dienstleistungen im ersten Halbjahr 2019.
BNR-Gouverneur Mugur Isărescu gab bei der Vorstellung des Inflationsberichts auch eine Erklärung zum Wirtschaftswachstum des Landes ab. Die Steigerung der Wirtschaftsleistung sei zwar ein Gewinn, allerdings müssen Ungleichgewichte – besonders bezüglich der Leistungsbilanz – zeitlich korrigiert werden, um eine „weiche Landung“ zu ermöglichen. Sollte der Markt die Ungleichgewichte korrigieren, werde dies abrupt geschehen.
Ebenfalls am Freitag gab das europäische Statistikamt Eurostat bekannt, dass Rumänien auch im April mit 4,4 Prozent die höchste Verbraucherpreissteigerung innerhalb der Europäischen Union verzeichnet hat. Auf Rumänien folgten Ungarn (3,9 Prozent), Lettland (3,3 Prozent) und Estland (3,2), der EU-Durchschnitt lag bei 1,9 Prozent. Die Inflation im Euroraum lag bei 1,7 Prozent, nahe am Zielwert der Europäischen Zentralbank EZB von knapp unter zwei Prozent, Deutschland verzeichnete 2,1 Prozent. Die niedrigste Teuerungsraten hatte Kroatien mit 0,8 Prozent gefolgt von Dänemark und Portugal mit jeweils 0,9 Prozent.