Bukarest (ADZ) - Das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung will demnächst ein Förderprogramm für jene Bauernhöfe starten, die zwischen fünf und 20 Schweine aus autochthonen Rassen halten. Das Ministerium arbeite bereits an einem entsprechenden Erlass, wie die Bukarester Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ vor Kurzem schrieb. Es gehe in erster Linie um den Erhalt des Mangalitza- und des Bazna-Schweins, alte Schweinerassen, die auf dem Gebiet Rumäniens und insbesondere in Siebenbürgen gezüchtet worden sind, aber auch um die Erhöhung der Schweinefleischproduktion, da Rumänien den Eigenbedarf aus einheimischer Produktion nicht decken kann und auf hohe Importe angewiesen ist. Knapp die Hälfte des 2016 konsumierten Schweinefleischs stammte aus dem Ausland, der Wert der einschlägigen Importe bezifferte sich auf 343,5 Millionen Euro. Rumäniens Schweinefleischexporte lagen voriges Jahr dagegen bei nur 49 Millionen Euro. Hauptlieferant ist Spanien, das 2016 Schweinefleisch im Wert von knapp 88 Millionen Euro nach Rumänien verkaufen konnte.
Sowohl das Mangalitza- als auch das Bazna-Schwein gehörten zu den traditionellen Schweinerassen in Siebenbürgen, wurden jedoch im 20. Jahrhundert vor allem von englischen Rassen verdrängt. Für den Erhalt des Mangalitza-Schweins setzen sich insbesondere ungarische Landwirte ein, die Rasse wird als ungarisch anerkannt, das Nachbarland fördert seit mehreren Jahren die Zucht der Mangalitza-Schweine. In Rumänien ist das Interesse an dieser alten Rasse seit ein paar Jahren ebenfalls gestiegen, der wichtigste Züchter stammt aus dem Kreis Maramuresch/Maramureş. Noch in den 70er Jahren sollen rumänische Bauernhöfe etwa eine halbe Million Mangalitza-Schweine gezüchtet haben, jetzt dürfte es landesweit etwa 35.000 Exemplare geben.