Bukarest (ADZ) - Rumänien beendet in diesem Jahr seinen Winterschlaf, prognostiziert die US-Bank JP Morgan in einer Analyse. Dank der Exporte, der erfolgreichen Reformen und der Unterstützung von IWF und Europäischer Union werde die Wirtschaft des Landes 2011 um 2 Prozent, 2012 dann um 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wachsen.
JP Morgan geht davon aus, dass die Exporte Rumäniens 2011 etwa 29 BIP-Prozent ausmachen werden, während die Importe auf etwa 34 BIP-Prozent kommen (jeweils plus ein Prozentpunkt gegenüber 2010). Besonders die auf Ausfuhren orientierte verarbeitende Industrie habe auch langfristig gute Aussichten, vor allem aufgrund der niedrigen Löhne und Steuern, hieß es weiter.
Was die ausländischen Direktinvestitionen betrifft, so schätzt JP Morgan, dass ihr Anteil am BIP des Landes von 2,9 Prozent 2010 auf 4 Prozent in diesem Jahr steigen werde. Das Defizit in der Leistungsbilanz dürfte 2011 auf 5 BIP-Prozent und 2012 auf 6 BIP-Prozent steigen, nach 4,3 BIP-Prozent im vergangenen Jahr.
Das BIP Rumäniens wächst und zwar von 121 Milliarden Euro 2010 voraussichtlich auf 136 Milliarden Euro in diesem und dann auf 155 Milliarden Euro im nächsten Jahr. Das Haushaltsdefizit dürfte 2011 auf unter 5 BIP-Prozent und 2012 dann auf unter 4 BIP-Prozent sinken.
Ein Inflationsrisiko sehen die Analysten der US-Bank vorerst nicht, weil die Binnennachfrage niedrig und die Landeswährung stabil ist. So dürfte die Inflationsrate von 7 Prozent im Januar auf 4 bis 5 Prozent in der zweiten Jahreshälfte abbremsen. Sollten allerdings die Nahrungsmittelpreise weltweit stärker als erwartet steigen, könnte dies die Verbraucherpreise auch in Rumänien hochtreiben.