Medien: OMV will bis zu 2000 Stellen abbauen – Petrom besonders betroffen

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Wien/Bukarest (ADZ) - Das Energieunternehmen OMV – nach Umsatz gesehen der größte Konzern sowohl in Rumänien als auch in Österreich – will laut österreichischen Medienberichten bis zu 2000 Stellen abbauen. In Österreich sollen demnach einem am Donnerstag im Rahmen einer Betriebsversammlung vorgestellten Sparprogramm 400 von 5400 Stellen zum Opfer fallen. OMV Petrom – die rumänische Tochter der OMV, bei der mit über 10.000 Personen rund 44 Prozent der weltweit fast 23.000 Mitarbeiter des Konzerns angestellt sind – soll laut übereinstimmenden Medienberichten besonders betroffen sein, allerdings wurden bis ADZ-Redaktionsschluss keine genaueren Zahlen gemeldet. International dürften die Sparmaßnahmen auch die bayrische Raffinerie Burghausen sowie den Standort Bratislava zu Kürzungen führen. Das Programm soll bis 2027 abgeschlossen sein und hauptsächlich zu Verschlankungen im Corporate-Bereich führen. 

Die österreichische Gewerkschaft der Angestellten in der Privatwirtschaft GPA kritisierte das Vorhaben und kündigte harte Verhandlungen an: „Der von der OMV geplante Personalabbau ist ein fatales Zeichen für den Wirtschaftsstandort. Als Gewerkschaft stehen wir hinter den Betroffenen!“, so Gewerkschaftschefin Barbara Teiber. „Wir stehen hinter dem Betriebsrat, der nun die vom OMV-Vorstand zugesicherten sozialverträglichen Lösungen aushandelt. Sollten keine fairen Angebote auf den Tisch gelegt werden, schließen wir auch gewerkschaftliche Maßnahmen nicht aus!“, hieß es weiter. 

Entsprechend der jüngsten Geschäftsdaten für das erste Halbjahr 2025 waren Mitte dieses Jahre bei OMV Petrom 10.158 Personen angestellt – über 2000 mehr als Mitte 2024. Beim Mutterkonzern OMV insgesamt ist die Zahl der Mitarbeiter in derselben Zeit um über 1700 bzw. 8 Prozent auf 22.912 gestiegen. Gleichzeitig haben sich Umsatz und Gewinn verringert: Der Umsatz der OMV ist von 12,9 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 12 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2025 gesunken und der Periodenüberschuss nach Steuern hat sich von 1,22 Mrd. Euro auf 680 Millionen Euro verringert, in Rumänien ist der Umsatz von OMV Petrom von 17,25 Mrd. Lei auf 17,03 Mrd. gesunken, während der Gewinn nach Steuern von 2,63 Mrd. Lei auf 2,09 Mrd. Lei gefallen ist. Die Steuerquote gibt die OMV konzernweit für die ersten sechs Monate des Jahres mit 70 Prozent an, während auf die Rumänientochter lediglich 15 Prozent zukommen. 

An der OMV ist der österreichische Staat mit rund 31,5 Prozent der Anteile beteiligt, das rumänische Energieministerium hält knapp 20,7 Prozent der Aktien von OMV Petrom und die österreichische OMV Aktiengesellschaft wiederum kommt selber auf 51,1 Prozent Anteile an OMV Petrom. 

Laut rumänischer Wirtschaftspresse ist die OMV-Petrom-Chefin, Christina Verchere, auch die Angestellte in Rumänien mit dem höchsten (bekannten) Einkommen: neben 690.500 Euro jährlichen Gehalt erhielt diese 2024 auch Boni und Aktien von rund einer Million Euro und erreichte somit ein Bruttoeinkommen von rund 1,7 Mio. Euro. Zum Vergleich: Das Einkommen des Vorsitzenden der Energieregulierungsbehörde ANRE, eines der höchsten staatlichen Einkommen in Rumänien, welches kürzlich wiederholt im Fokus stand, liegt mehreren Medienmitteilungen der vergangenen Wochen zufolge bei netto rund 15.000 Euro monatlich, was einem Jahreseinkommen von etwa 300.000 Euro brutto entspricht.