Bukarest (ADZ) - Rumänien verfehlt zwei der fünf für den Eurobeitritt nötigen Maastricht-Kriterien. Laut dem Konvergenzbericht der Europäische Kommission für acht Länder, erfüllt nur Litauen alle Kriterien und wurde von der EU-Kommission für den Eurobeitritt im kommenden Jahr vorgeschlagen.
Für die anderen Länder – neben Rumänien Bulgarien, Kroatien, Polen, Schweden, die Tschechische Republik und Ungarn – wird die Situation in zwei Jahren neu ausgewertet. Rumänien erfüllt die Kriterien betreffend die Finanzlage der öffentlichen Hand – eine Staatsverschuldung unter 60 Prozent der Wirtschaftsleistung und ein Haushaltsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – sowie die Zinssätze langfristiger Staatsanleihen.
Die EU-Kommission sieht die Wechselkursstabilität nicht gewährleistet und die durchschnittliche Inflationsrate über die vergangenen 12 Monate liegt mit 2,1 Prozent über dem Referenzwert von 1,7 Prozent. Dieser Referenzwert liegt bei 1,5 Prozent über der Inflationsrate der drei preisstabilsten Länder der Eurozone, jedoch liegt die Inflation in der Eurozone seit Monaten deutlich unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von knapp unter zwei Prozent. Im Konvergenzbericht heißt es, dass die Unabhängigkeit der Rumänischen Zentralbank (BNR) weiter verbessert werden kann. Bemängelt wird besonders ein Gesetz, welches es dem Finanzminister erlaubt, bei Sitzungen der BNR teilzunehmen, selbst wenn dieser kein Stimmrecht hat.