Bukarest (ADZ) - Laut der Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ (ZF) sind in den letzten Monaten trotz wiederholter Bemühungen der Nationalbank (BNR) in diese Richtung weder die Zinsen welche Banken für Darlehen in rumänischer Währung verlangen, bedeutend gefallen, noch wurden merklich mehrere Lei-Kredite an den Privatsektor vergeben.
Die durchschnittlichen Zinsen für Kredite in Lei lagen im Januar bei 10,7 Prozent – laut ZF ein leicht tieferer Stand als im Oktober 2011, jedoch höher als im Sommer des vorigen Jahres. Die Kreditvergabe an den Privatsektor lag zu Beginn des Jahres zwar über dem Niveau in demselben Zeitraum 2011, der Anstieg hat jedoch mit der Zunahme der Ersparnisse von Haushalten und privaten Unternehmen nicht Schritt gehalten.
Die rumänische Nationalbank hat in den vergangenen Monaten den Leitzins in drei Schritten von 6,25 auf 5,5 Prozent gesenkt, durch Repo-Geschäfte (Rückkaufvereinbarungen) wöchentlich kurzfristige Geldspritzen an Finanzinstitute getätigt sowie Maßnahmen getroffen, um Kreditaufnahmen in Devisen zu entmutigen. Dass diese Schritte sich trotzdem nicht in tieferen Zinsen für Lei-Kredite an den Privatsektor bemerkbar machen, begründen Banker damit, dass einerseits die Nachfrage dafür zu gering sei und andererseits kurzfristig angezogene Geldmittel nicht für langfristige Kredite benützt werden.
Über 95 Prozent der von Banken vergebenen Hypothekenkredite sind in Euro, Dollar oder Schweizer Franken.
Von den BNR-Maßnahmen hat bisher entsprechend ZF nur der Staat profitiert, welcher sich am Markt billiger Geld verschaffen kann. Kurzfristige Anleihen konnten in den vergangenen zwei bis drei Monaten sogar wiederholte Male unter dem Leitzinsniveau platziert werden.