MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Muss es unbedingt eine Schule für die Elite und die Uni sein?

„Die Mathe-Info-Klasse ist nichts für mich, nein. Dort ist sehr viel zusätzliche Schreibarbeit zu leisten, um das alles gut verstehen zu können”, sagt Ioan Muraru (18) in Hermannstadt/Sibiu montags nach der Stichwahl um Rumäniens Präsidentschaft. Trotzdem er sich sommers vor der neunten Klasse auf genau dieses fordernde Profil am Hermannstädter Gymnasium für Berufszweige im Sektor der Energie-Zufuhr (Liceul Energetic) beworben hatte. Die zwölfte...

[mehr]

Randbemerkungen: EU-Richtungswahl Nr.2/3: Polen

Am Sonntag steigt in Polen die Richtungswahl um die Präsidentschaft, die jene Rumäniens vom 18. Mai noch überragt. Polen ist, trotz Zeiten- und Entwicklungsbremse, durch die PIS („Recht und Gerechtigkeit“) des (alternden, steif konservativen) Jaroslaw Kacynski ausgelöst, stark EU- und NATO-integriert. 2023 kappte der überzeugte Europäer Donald Tusk den PIS-Sonderweg mit seinem Mitte-Links-Bündnis. Der 53-jährige Präsident Andrzej Duda...

[mehr]

Religiöses Leben im Wandel der Zeit

„Religiöses Leben zwischen den beiden Weltkriegen“: Dies war der Titel einer Kulturtagung, die am 10. Mai im frisch sanierten Haus der Donauschwaben im baden-württembergischen Sindelfingen, rund 20 Kilometer von Stuttgart entfernt, stattfand. Veranstaltet wurde die Tagung vom St. Gerhards-Werk e. V. Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa e. V. Anwesend waren...

[mehr]

Randbemerkungen: Die Nattern an der Brust

Machthaber und Intellektuelle standen im Laufe der Geschichte immer wieder auf unterschiedlichen Positionen. Zeitgenössisch ausgedrückt: es geht um die Kontrolle des Narratives. Indem die Intellektuellen das Narrativ der Politiker hinterfragen und untersuchen, üben sie Kritik aus. Der Umgang der Politiker mit Kritik war, egal von welchen staatlichen Formen wir sprechen, nie besonders gut. Natürlich steckt in jedem Politiker ein kleinerer oder...

[mehr]

Banater Bauernsiedler im Land der Buchen

 

Am 7. Mai 1775 – vor 250 Jahren – unterzeichnete die Hohe Pforte im damaligen Konstantinopel die Urkunde der Abtretung der Bukowina / des Buchenlandes an Österreich. Im Gefolge des Militärs und aus dessen Reihen bleibt eine erste größere Gruppe Österreicher bzw. Deutscher in der Bukowina, deren Bevölkerung hauptsachlich aus Rumänen und Ruthenen (Ukrainern) bestand, damals etwa 75.000 Einwohner. Fakten geschaffen hatten die Habsburger jedoch...

[mehr]

„Dass ich heute Deutsch schreibe, habe ich der Liebe zu verdanken“

Reschitzaer Literaturtage 2025, 35. Auflage: Es ist kurz vor Mitternacht, lebhafte Gesprächsfetzen dringen aus dem nahen Restaurant. Gleich werden sich alle Schriftsteller verabschieden für die morgige Heimreise, doch die Wände dieser Ecke des Raumes werden sich noch geduldig eine Geschichte anhören müssen, als stumme Zeugen eines Stücks Zeitgeschichte, das gleich, beleuchtet von seiner Erinnerung, wie ein Hologramm im Raum schweben wird... Er:...

[mehr]

„Der Staatsvertrag ist nicht erfüllt“

„Österreich ist frei“: Diese zur Legende gewordenen Worte sprach Außenminister Leopold Figl, nachdem er am 15. Mai 1955 in Wien den Staatsvertrag mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs unterzeichnet hatte, der Österreich die Souveränität zurückgab. Im Parlament in Wien wurde das auf den Tag 70 Jahre später gefeiert. Frei und im Vollbesitz ihrer Rechte wären 1955 gerne auch die österreichischen Volksgruppen gewesen. 70 Jahre später aber, am...

[mehr]

„Nichts für uns Roma ohne uns“

Im neuen Europaparlament sitzt kein Vertreter der Roma mehr, obwohl sie und ihre Untergruppen mit rund sechs Millionen Angehörigen die größte nationale Minderheit in der EU sind. Das allein schon sage viel aus, meinte Costel Bercu{ bei der jüngsten Sitzung der  Interfraktionellen Arbeitsgruppe Traditionelle Minderheiten, nationale Gemeinschaften und Landessprachen. Er war eingeladen worden, die Lage der Roma in Europa zu erläutern. Costel Bercu{...

[mehr]

Wort zum Sonntag: Selbsternannte Propheten

„Der Heilige Geist und wir haben beschlossen“, so beginnt ein Satz in der heutigen Lesung aus der Apostelgeschichte. Lassen wir mal außer Acht, wer diesen Satz in der Lesung sagt und auch, wie er weitergeht. In dieser Aussage steckt etwas höchst Gefährliches und es ist erschreckend aktuell. Seit einigen Jahren gibt es zunehmend Prediger und auch Predigerinnen, die vorgeben, ganz genau zu wissen, wie Christsein aussehen muss, was Gott will und...

[mehr]

Mit roten Lippen, Lebendigkeit und Courage

Wenn man Streifzüge durch Hermannstadt/Sibiu unternimmt, trifft man sie irgendwann. In einem Café oder irgendwo auf den malerischen Plätzen der verwinkelten Innenstadt. Im Café „Arhiva“ neben dem Großen Ring sitzt sie morgens oft mit einem Notizheft, schreibt Gedanken auf und plant ihren Tag. Wie auch an diesem Morgen. Ab und an grüßt sie Bekannte, wechselt einige Worte mit denen, die vorübergehen. Die Mode-Designerin Anamaria Șut ist eine der...

[mehr]
Seite 5 von 697