MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Der Zuhälter, das Bordell und die Pinguine

Wir haben die „tariffs“. In einer Pose, die an die hölzernen menühaltenden Standfiguren vor Restaurants und Kneipen erinnert, das starre, gekünstelt wirkende Lächeln verlangt regelrecht nach diesem Vergleich, präsentierte der blonde Clown in Washington der Welt, was zukünftige Handelsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten kosten sollen. Wie ein Zuhälter stellt er sein Land in das Dirnenschaufenster und legt für jeden Freier einen individuellen...

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„Die Kraft in sich zu spüren, um Dinge zu verändern“

Die Welt ist eine Bühne. Was könnte einen dann besser auf das Leben vorbereiten als Schauspiel? Nicht etwa, weil es Täuschung und Sich-in-Szene-Setzen bedeutet, sondern – ganz im Gegenteil! Gefragt sind Einfühlungsvermögen, Empathie und Aufmerksamkeit, auch für winzige Details. „Das Ich muss erst mal hinten anstehen“, erklärt Sylvia Rotter, Gründerin des seit 2005 auch in Rumänien existenten Wiener Kindertheaters. Jedes Jahr brilliert es sowohl...

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Kulturzentrum und architektonisches Meisterwerk

Sieben Jahre sind vergangen, seit sich die Idee zu konkretisieren begann, aus der total abgewohnten und vor einem gänzlichen physischen Ruin stehenden ersten Grundschule von Reschitza, nach ihrem Lehrer und Erbauer August Pittner „Pittner-Schule“ genannt, ein architektonisches und denkmalpflegerisches Vorzeigezentrum zu machen, das zudem von der federführenden Architektin Ioana Mihăiescu auch zu einem wegweisenden Beispiel für die Rettung und...

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Klirrender Sprung in eine Bresche der Volkswirtschaft

Früher quarzhaltiger Sand, heute zerstoßenes Altglas: hinter dem Tor und Betriebsschild der sozialistischen „Societatea Comercială Cooperatistă pe Acțiuni‚ Constructorul‘” auf der Bahnhofsstraße von Mediasch wird dem industriellen Einbruch in Rumänien des vielleicht stolzesten Handwerks überhaupt getrotzt. Landesweit berühmt für ihre Glasbläsereien waren Jahrzehnte und Epochen hindurch auch Bistritz, Thorenburg/Turda und Freck/Avrig, bis unter...

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Wie retten wir unsere Kirchenburgen: Behalten oder Veräußern?

Um über die sächsischen Kirchenburgen in Siebenbürgen zu recherchieren, kommt man an drei Autoren nicht vorbei. Es ist vor allem Hermann Fabini mit seiner umfangreichen Dokumentation in Wort und Bild über alle Kirchenburgen, dann der Reiseführer Siebenbürgen von Heinz Heltmann und Gustav Servatius über Land und Leute, und nicht zuletzt der deutsche Kunsthistoriker Arne Franke mit seinem Handbuch über das wehrhafte Sachsenland, das eben in Potsdam...

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„Das will ich versuchen – dass die Leute hier im Forum bleiben“

Stefan Kézdi stieg vor fast vier Jahren in die Jugendarbeit des Hermannstädter Jugendforums ein. Seit November 2024 ist er Jugendreferent am Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt (DFDH). Geboren ist er in Regen/Reghin, aufgewachsen in Heltau/Cisnădie. Mitte letzten Jahres hat er sein Abitur am Gheorghe-Lazăr-Lyzeum abgelegt. Jetzt studiert er im ersten Studienjahr Ingenieurswissenschaften. Mit ADZ-Redakteurin Aurelia Brecht sprach er...

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Ein Gewinn für Deutschland, ein Verlust für Rumänien?

Mit der Absicht, eine Facharztausbildung in Deutschland zu beginnen, trafen am Dienstagabend, dem 18. März, sieben Medizinstudierende der Carol-Davila-Universität im Goethe-Institut in Bukarest zu einer Informationsveranstaltung ein. Der Veranstalter, ein deutscher Facharzt, hat sich darauf spezialisiert, angehende Mediziner aus Osteuropa auf diesem Weg zu begleiten: von der Sprachprüfung bis zur Bewerbung an deutschen Kliniken.

Viele der...

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Randbemerkungen: PSD und PNL im Exitusmodus?

„Nein, der Herr Crin Antonescu wird nicht bis in die Stichwahl gelangen. Seit fünf Jahren macht die Leitung der PSD Fehler um Fehler. Zuerst hatte sie das Rotationsprinzip an der Regierung mit den Liberalen akzeptiert. Das war irgendwie so, wie es in Deutschland läuft. Wurde aber schlecht kopiert. Sie haben nicht kapiert, dass diejenigen, die im Wahljahr an der Regierung sind, immer enorm erodiert werden. So kam es auch. Den Wahlkampf 2024...

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Zugebissen: Wir, die Hurenkinder

Es gibt in unseren Tagen wenige Begriffe, die so umfassend sind wie „Kultur“. Jenseits der gebräuchlichsten Nutzung als Sammelbegriff für alles, was man unter Kunst, ein genauso schwer einzugrenzender Begriff, versteht, reden wir von einer Kultur der Unternehmer, einer Sportkultur, einer Essenskultur, aber auch einer Kultur der Politik. Letztere scheint in Rumänien in den letzten dreißig Jahren Mangelware gewesen zu sein. Durch das Aufkommen...

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„War alles einfach? Oder selbstverständlich? Ganz sicher nicht!“

Wenn man bei Jubiläumsveranstaltungen an Ereignisse erinnert wird, die im Werdegang eines Ortes, einer Einrichtung, einer Initiative einen Wendepunkt dargestellt haben, denkt man sich, dass man das betreffende Ereignis und die dazugehörende Aufbruchsstimmung gerne als Fliege auf der Wand oder über den Köpfen der Beteiligten umherfliegend miterlebt hätte. So wäre ich, und dabei bin ich sicher nicht der einzige, am 1. April 1995  im Festsaal des...

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