MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Mein Vater

Auf den deutschen Autobahnen passieren manchmal recht merkürdige Dinge. Mal liegen dort laut Verkehrsmeldungen Möbelstücke herum, mal jault ein vergessener Rasenmäher auf der Überholspur auf, und es gibt sogar Fälle, wo Kinder auf der Standspur spielen, fröhlich und sorgenfrei. Glückliches Deutschland!1987 saß ich im Auto unterwegs nach Duisburg, als ich in den Verkehrsmeldungen im Rundfunk hörte, dass ein Reisender sich von Düsseldorf nach Köln...

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Ein Expat strebt die Kommunalpolitik an

„Ich habe da auf dem Platz noch einen Bekannten getroffen“, lautet die Entschuldigung. Peter Hochmuth ist bei unserem Treffen zwei Minuten zu spät. Trotz Großstadt kennt man sich in Temeswar und Peter Hochmuth kennt in der Stadt mittlerweile Unternehmer, Politiker, Künstler. So mancher hat ihn bei Veranstaltungen erlebt, kennt ihn vom Deutschsprachigen Wirtschaftsclub oder von Kunst- und Musikveranstaltungen, wo er als Präsident des...

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Europaweites Fachlernen

Die deutsch-rumänische Firma SSF-RO ist zusammen mit STRABAG am Bau der Brücken an der Autobahn Hermannstadt/Sibiu – Broos/Orăştie – Diemrich/Deva involviert. SSF-RO hat den Entwurf der Autobahnbrücke in Simeria über die Marosch in einer innovativen Bauweise ausgearbeitet. Die präsentierte Lösung ist auch für die deutschen Kollegen von Interesse, so dass eine Gruppe von 40 Ingenieuren, Mitgliedern des Vereins zur Förderung der fachlichen...

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WORT ZUM SONNTAG: Die Wetterfahne

Der Ahnherr eines italienischen Adelsgeschlechtes hatte dem König Enzio von Sardinien (gestorben 1272) wertvolle Dienste geleistet. Der König bekundete seinen Dank, seine Zuneigung und Liebe mit dem Wort: „Bentivoglio“, das heißt: „Ich will dir wohl!“ Dieses Wort des Königs erschien diesem Adeligen und seinen Nachkommen so wertvoll, dass sie dieses Königswort in ihr Wappen aufnahmen, ja, sie nahmen dieses Wort sogar als Familiennamen an und...

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Zehn Jahre im Dienste der siebenbürgischen Archive

Seit zehn Jahren steht der aus Siebenbürgen stammende, später nach Deutschland ausgewanderte und wieder zurückgekehrte Historiker Thomas Şindilariu im Dienste der siebenbürgischen Archive. Wie es dazu kam, was ihn an der Siebenbürgischen Geschichte bis heute so fasziniert und woran er aktuell forscht, verrät der Kronstädter im Gespräch mit ADZ-Redakteur Hans Butmaloiu.Kurz und bündig – wer ist Thomas Şindilariu?Am 22. Juli 1974 in...

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Mäßiger bis starker Wind in der deutschen Literaturszene

Nichts ist verloren, nichts ist vorbei: Die Klagegesänge über das unvermeidliche Ende der kleinen fünften deutschen Literatur, die Anfang der 90er Jahre am Kopfende der rumäniendeutschen Literatur angestimmt wurden, waren doch zu verfrüht.Die Entwicklung der verflossenen zwei Jahrzehnte hat unter Beweis gestellt, dass diese vor Jahrzehnten noch als regional eingestufte deutsche Literatur aus Südosteuropa trotz der Aussiedlung wichtiger Autoren...

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Das Kulturerbe wird bewahrt

Hermannstadt – Kulturerbe bewahren. Die abgedroschene Formulierung als Motto für die  Festveranstaltung im Rahmen der zehnten „Begegnung auf dem Huetplatz“ klang wenig Neugierde weckend. Möglicherweise war das auch der Grund dafür, dass ihr nur rund hundert Teilnehmer beiwohnten. Die vier Kurzvorträge beinhalteten jedoch zahlreiche hochinteressante Neuigkeiten und Aussagen aus sozusagen allen wichtigen Bereichen der Sachsengeschichte auf...

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Oberharz ohne Oberharz

Jede vierte der hundert größten deutschen Städte liegt in Sachsen-Anhalt. Diese überraschende Erkenntnis jüngster Statistiken ist nicht etwa das Ergebnis eines rasanten Bevölkerungswachstums in diesem Bundesland (knapp zwei Millionen Einwohner) und auch nicht Ausdruck einer hochgradigen Verstädterung, sondern schlichtweg die Folge einer Gemeindegebietsreform. Bis 2011 wurden ursprünglich 857 zu 220 neuen Gemeinden zusammengeschlossen – wodurch...

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Nachwuchssicherung in Rumänien

Marcel Wüst möchte nicht am Schreibtisch fotografiert werden. Er sei kein Manager, der vom Chefsessel aus Befehle erteilt, womöglich telefonisch, sagt er. Davon kann der Besucher sich bald selbst überzeugen. Es sind nun vier Jahre, seit der 32-jährige Schweizer die „Sefar SRL“ in der Tulpenstraße/Str. Lalelelor leitet. Das Unternehmen befindet sich in einem Neubau weit draußen in dem von den Schäßburgern gemeinhin als „Bărăgan“ bezeichneten...

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Zum Nachdenken

„Mein Kind soll es einmal besser haben“, meinen viele der zuerst kommunismusgeschädigten, dann krisengebeutelten Rumänen. So auch ein Bauer, wir nennen ihn hier Ionel, der in relativ desolaten Verhältnissen lebt. Desolat heißt nicht bloß ohne Bad und fließendes Wasser, sondern noch einfacher als einfach. In einem ehemaligen Sachsendorf, sein Hof verfallen, er selbst arbeitslos, die Frau schwerste Alkoholikerin, die Kinder gottlob schon aus dem...

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