MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

„Der Staatsvertrag ist nicht erfüllt“

„Österreich ist frei“: Diese zur Legende gewordenen Worte sprach Außenminister Leopold Figl, nachdem er am 15. Mai 1955 in Wien den Staatsvertrag mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs unterzeichnet hatte, der Österreich die Souveränität zurückgab. Im Parlament in Wien wurde das auf den Tag 70 Jahre später gefeiert. Frei und im Vollbesitz ihrer Rechte wären 1955 gerne auch die österreichischen Volksgruppen gewesen. 70 Jahre später aber, am...

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„Nichts für uns Roma ohne uns“

Im neuen Europaparlament sitzt kein Vertreter der Roma mehr, obwohl sie und ihre Untergruppen mit rund sechs Millionen Angehörigen die größte nationale Minderheit in der EU sind. Das allein schon sage viel aus, meinte Costel Bercu{ bei der jüngsten Sitzung der  Interfraktionellen Arbeitsgruppe Traditionelle Minderheiten, nationale Gemeinschaften und Landessprachen. Er war eingeladen worden, die Lage der Roma in Europa zu erläutern. Costel Bercu{...

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Wort zum Sonntag: Selbsternannte Propheten

„Der Heilige Geist und wir haben beschlossen“, so beginnt ein Satz in der heutigen Lesung aus der Apostelgeschichte. Lassen wir mal außer Acht, wer diesen Satz in der Lesung sagt und auch, wie er weitergeht. In dieser Aussage steckt etwas höchst Gefährliches und es ist erschreckend aktuell. Seit einigen Jahren gibt es zunehmend Prediger und auch Predigerinnen, die vorgeben, ganz genau zu wissen, wie Christsein aussehen muss, was Gott will und...

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Mit roten Lippen, Lebendigkeit und Courage

Wenn man Streifzüge durch Hermannstadt/Sibiu unternimmt, trifft man sie irgendwann. In einem Café oder irgendwo auf den malerischen Plätzen der verwinkelten Innenstadt. Im Café „Arhiva“ neben dem Großen Ring sitzt sie morgens oft mit einem Notizheft, schreibt Gedanken auf und plant ihren Tag. Wie auch an diesem Morgen. Ab und an grüßt sie Bekannte, wechselt einige Worte mit denen, die vorübergehen. Die Mode-Designerin Anamaria Șut ist eine der...

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Nach der Panik kommt Erleichterung, Hoffnung und Unsicherheit

 

„Rumänien nach der Wahl“: Die Friedrich-Naumann-Stiftung für Freiheit (FNF) lud am Montagabend , dem Tag nach der Wahl, zu einer Onlinediskussion mit dem DFDR-Abgeordneten Ovidiu Ganț, der Chefredakteurin der Hermannstädter Zeitung, Beatrice Ungar, und Raimar Wagner, Leiter des Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung für Rumänien und Moldau ein. Warum war die Wahl so wichtig?

Wagner zeigte in seiner Einleitung auf, warum die Präsidentenwahl 2025...

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Vertrieben, ermordet, zwangsassimiliert: Deutschsein war lange Zeit verpönt

Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es etwa 41.000 Deutsche in Slowenien, hebt Veronika Haring an. Damals war das kleine Land, das südlich an Österreichs Steiermark und Kärnten grenzt, noch stark k&k-geprägt. „Nach dem Krieg wurden die Deutschen dann brutal vertrieben, ermordet oder zwangsassimiliert. Heute sind wir offiziell 2000. Die Sprache hat nur schwer überlebt.“ Veronika Haring hatte selbst lange keine Ahnung, dass auch sie zu dieser Minderheit...

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Drei Wahlen, eine Botschaft: Europas Populisten gewinnen an Einfluss

Nach dem Wahlsieg eines zentristischen, EU-freundlichen Kandidaten bei der rumänischen Präsidentschaftswahl atmeten viele europäische Politiker am vergangenen Sonntag erleichtert auf. Doch ein genauer Blick auf die Ergebnisse in Rumänien – ebenso wie auf die zeitgleichen Wahlen in Polen und Portugal – offenbart: Die populistische Rechte in Europa wird stärker und rückt immer näher an die Macht. Deutlich wird auch: Eine offen zur Schau gestellte...

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Randbemerkungen: Das post-amerikanische Europa

Dem jüngsten Besuch von Friedrich Merz, Keir Starmer, Emmanuel Macron und Donald Tusk in Kiew und ihrem Versuch, einen sich in Selbstzufriedenheit und militärischen Erfolgen suhlenden Putin an den Verhandlungstisch zu bestellen, fehlten die ultimativen Argumente. Die EU-Sanktionen – seit der Annexion der Krim durch Russland 2014 inzwischen mehr als 2500 – sind gegenüber dem riesigen Zweikontinenteland faktisch zahnlos. Ein weiteres, von den...

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Zugebissen: Wohnungswechsel

„Ich sehe, ich spüre und ich höre eure schweren Tränen. Weint, meine Lieben. Aber verzweifelt nicht. Nicht alle Tränen sind schlecht.“ Mit diesen Worten tröstet C²lin Georgescu beim Erfahren der Wahlergebnisse am Sonntag das rumänische Volk. Und er weiß, wovon er spricht. Denn jeder Bürger dieses Landes lernt von Kindesbeinen an: der Rumäne wird als Dichter geboren. Und nun, nach zehnjährigem Physikunterricht, wird er Mathematik-Nachhilfestunden...

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Ein Symbol der deutsch-rumänischen Verbundenheit

 

„Bildung made in Europe“, „Educație made in Europe“: Die Plakate links und rechts der Bühne im Karl-Singer-Saal des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses sind auf „Lenau-Deutsch“ geschrieben. So nennt sich nämlich die Sprache, die alle Schüler und Absolventen der deutschen Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar/Timișoara sprechen – ein buntes Gemisch aus Rumänisch, Deutsch und Englisch. Kaum passender hätte man die Plakate, die für die Deutsche...

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