MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Das Andreanum 1224 – Verfassungsgrundlage der Sächsischen Nation

„Indem Wir ihren gerechten Klagen wie gewohnt ein gnädiges Ohr leihen, wollen Wir also, dass bei Gegenwärtigen und Zukünftigen bekannt wird, dass Wir, den Gnadenspuren Unserer Vorgängern folgend und im Innersten bewegt, ihnen die frühere Freiheit zurückgegeben haben“, heißt es im Vorspann des von König Andreas II. im Jahr 1224 erlassenen Dokuments, welches, als Andreanum bekannt, als Rechtsgrundlage den deutschen Siedlern in Siebenbürgen über...

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Randbemerkungen: Et jipt Karrieren – die jehn durch…“

Ein rumänischer Politiker ist eine komplexe Persönlichkeit. Die Schichten, die ihn bilden, wissen nicht, noch wollen sie wissen, was die Nachbarschichten so tun und denken. Er ist grundsätzlich weder pro-europäisch – außer die Demagogie will es und eine Sinekure winkt – noch souveränistisch. Weder liberal, illiberal, noch konservativ. Freiheit ist für ihn, persönlich frei sein. Auch dann, wenn das durch sein rechtswidriges Handeln gefährdet wird....

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„Die Unendlichkeit der Zahlen in der Endlichkeit Westrumäniens“

Sie rechnen manchmal in der fünften, manchmal in der sechsten Dimension herum. Über die Unendlichkeit der Zahlenwelt können sie zwar nicht unendlich lange, aber eben doch ziemlich lange etwas erzählen. Und dann gibt es ja auch noch die Topologie – die Lehre von der Anordnung geometrischer Strukturen im Raum: 50 hochbegabte Jung-Mathematiker aus aller Welt treffen sich derzeit (bis 23. August) genau dort, wo man die Mathe-Elite von morgen und...

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Scham und Schuld – das komplizierte Leben der rumänischen Saisonarbeiter in Westeuropa

Anlässlich der Ausstellung „Sezonierii“ (Saisonarbeiter) vom 10. Mai bis 9. Juni 2024 im Nationalen Bauernmuseum in Bukarest (die ADZ berichtete) sprach ADZ-Redakteur Jochen Empen mit der Journalistin Elena Stancu und dem Fotografen Cosmin Bumbuț, zusammen besser bekannt unter dem Namen Teleleu, über ihre Arbeit, das Leben der rumänischen Saisonarbeiter in Europa zu dokumentieren. Wer hat die Ausstellung „Sezonierii“ initiiert, wie ist sie...

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„Als Kirche stehen wir mit beiden Beinen im Leben“

Er ist einer, der nach der Wende dem Lockruf des Westens widerstanden hat. Zu viel gab es vor Ort zu tun, nachdem die meisten Pfarrer ausgewandert waren. Doch nicht nur die geistlichen Belange seiner Gemeinde liegen ihm am Herzen. Stadtpfarrer Kilian Dörr setzt sich auch für die Umwelt ein, sei es, durch Nutzung grüner Energien für kirchliche Einrichtungen oder die Gestaltung des Pfarrgartens der Hermannstädter Stadtpfarrkirche in Permakultur....

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Wort zum Sonntag: Verheißung und Glaube

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts suchten die Portugiesen fieberhaft einen Seeweg nach Indien zu entdecken. Der kühne Seefahrer Bartholomäus Diaz gelangte bis zur Südspitze Afrikas, musste aber wegen der dort tobenden Stürme umkehren. Unter König Manuel dem Großen (1495-1521) wurde eine Forschungsflotte ausgerüstet. Sie sollte das begehrte Ziel, den Seeweg nach Indien, finden. Doch war das mit großen Kosten verbunden. Deshalb richtete...

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Geborgenheit. Vertrautheit. Verstanden werden

Ist Heimat ein Ort – oder eher ein Gefühl, das mit einem Ort in Verbindung steht? „Heimat ohne Grenzen“ erleben die meisten Siebenbürger Sachsen inzwischen aus der Ferne. Doch Siebenbürgen tragen viele noch im Herzen: in der Erinnerung aus der Vergangenheit, als im Heute verbindendes, identitätsstiftendes Element, als Ziel sinnstiftender Projekte für die Zukunft. Als Zentrum der kollektiven Sehnsucht, die man den Kindern und Kindeskindern...

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ADZ-Reihe Wertvolle Jugendbücher: Das Rauschen des Meeres

Noch nie hatte Adnan solche Angst gehabt: Allein, ohne seine Familie, in einem übervollen Flüchtlingsboot auf hoher See, und dann fällt auch noch der Motor aus. Bestimmt haben sie das gewusst, diese Halsabschneider von Schlepper! Und statt der versprochenen vier sind nur zwei Ruder an Bord. Lampedusa – in welcher Richtung liegt das? Immer noch kein Land in Sicht. Der Wellengang wird wieder stärker und die Flüchtlinge müssen mit den Händen Wasser...

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Eginald Schlattner. Der Bruder Kurtfelix (1936-2024)

Einer verschlüsselten Redensart von damals sinne ich nach: „Du wirst in den Schopfen gesperrt, bis du Wasser verlangst!“ So hieß es in der pädagogischen Drohung. Wie das: „… bis du Wasser verlangst“? Als ich Kurtfelix jüngst befragte, wusste er sofort Bescheid: „Das war die Mama!“ Der sich sonst an kaum etwas erinnert, geschweige aus jener frühesten Zeit in Szentkeresztbánya. Wir sind beide über fünfundachtzig. Zweimal im Monat kommt er aus...

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Randbemerkungen: Der Selbsternannte und der Herumschlawienernde

Es ist anzunehmen, dass der US-Wahlkampf erst nach der ersten Fernsehkonfrontation zwischen der nun so gut wie einstimmig nominierten Demokratin Kamala Devi Harris und dem Möchtegernwieder-Präsidenten Donald John Trump Fahrt aufnimmt. Zwischendurch werden wir uns noch dem Unterschied zwischen den beiden Protestanten zuwenden. Zeit also zur Nabelschau hier. Wer bewirbt sich ums Erbe der absolut glanzlosen rumänischen Zehn-Jahres-Präsidentschaft...

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