MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Neuer Bericht enthüllt erneut massive Waldzerstörung in Rumänien

Von 2021 bis 2024 wurden mehr als 4,7 Millionen Kubikmeter Holz aus rumänischen Ur- und Naturwäldern auf einer Fläche von knapp 140.000 Hektar entnommen. Etwa die Hälfte dieser Flächen liegen in Natura 2000-Gebieten. Das sind die schockierenden Ergebnisse eines neuen Berichts von EuroNatur, Agent Green und der Environmental Investigation Agency (EIA). „Die 4,7 Millionen Kubikmeter Edelholz, die aus den letzten Ur- und Naturwäldern geschlagen...

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„Meine Eltern waren komplett durchgedreht“

 

Eltern, die streiten und fluchen, die einander schreiend beschuldigen und ganz unterschiedliche Erwartungen aneinander haben. Zwei Menschen, die gemeinsam einsam sind und sich selbst und ihrer Familie wehtun. Regisseur Eugene Buică hat die Beziehung seiner Eltern, Ioana und Petre, fast ein Vierteljahrhundert gefilmt und in einem rührenden und zugleich provokativen persönlichen Dokumentarfilm, „Mrs. Buică“ festgehalten. Der Streifen, der seine...

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Zugebissen: „Heirupism“

„Heirupism“ ist ein rumänischer Alltagsbegriff, der fast unmöglich in andere Sprachen zu übertragen ist. Er beschreibt eine Handelsweise, die in einer Situation entsteht, in der man nicht die richtigen Schritte zur richtigen Zeit unternommen hat und im Zugzwang steht. Dabei greift man zur erstbesten Lösung und setzt diese mit einem „Hauruck“ um. „Heirupism“ ist auch nicht mit einer Notlösung zu verwechseln, da der deutsche Begriff eine gewisse...

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Hoffnung im Kerzenschein

Ein dichter Nebel schwebt träge über der Stadt und hüllt Straßen, Häuser und den Kirchturm in ein geheimnisvolles Grau. Am stillen Sonntagmorgen scheint die Welt darin zu verschwinden, als ob die Zeit für einen Moment innehalten würde. Doch plötzlich erwachen die Glocken der Sankt-Georgs-Kathedrale mit kraftvollem Klang und lassen ihr Läuten über den stillen Domplatz hallen. Ihr rhythmisches Echo trägt sich durch die Morgenluft und ruft den neuen...

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Nachruf auf den Banater Schriftsteller Helmuth Frauendorfer

Am frühen Morgen des 2. Dezember 2024 ist der aus dem rumänischen Banat stammende Journalist, Essayist, Schriftsteller, Bildungsreferent und Dokumentarfilmer, der Künstler und Schriftsteller Helmuth Frauendorfer nach kurzem schwerem Leiden in Fürth verstorben. Bereits in den 1980er-Jahren erwies er sich in Rumänien als mutiger Schriftsteller, Intellektueller und Regimekritiker, der demnach auch von der Securitate verfolgt und gleichsam zur...

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Wort zum Sonntag: Leben in der Gnadenfrist Von Pfarrer Gerhard Wagner, Karlsburg

Wir lesen die Perikope für den Bußtag, Lukas 13,1-9. Da hat es Opfer gegeben. Menschen haben ihr Leben verloren: einige durch die blinde Vorschriftenhörigkeit des Pilatus, andere durch den Einsturz eines baufälligen Turmes. Sicher haben die Leute um Jesus herum alle erwartet, dass er sein Mitgefühl den leiderfüllten Familien gegenüber äußere, wie das ja auch heute bei hochgestellten Persönlichkeiten ausgiebig praktiziert wird. Doch der Heiland...

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Auf den Zahn gefühlt und beharrlich den Ton gebrannt

„Ich hab´s nicht so mit Weihnachtssachen“, erklärt Ovidiu Boitor nebenbei in seinem Atelier in Kleinscheuern/Șura Mică. Aber auch im Raum Hermannstadt/Sibiu rufen die Dezember-Marktangebote, und vor der Entscheidung, sich rechtzeitig etwas dafür einfallen zu lassen, kann er sich schwer drücken. Obschon die Arbeit mit Lehm ihm keine dringenden Einnahmen für den Lebensunterhalt sichern muss und er auch der Nachfrage nach billiger Dekoration, die...

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Playlist für das Ende der Welt?

2016 veröffentlichte Mihnea Blidariu sein „Playlist pentru sfârșitul lumii“ (Playlist für das Ende der Welt). In dem Buch versucht er, von Liedern ausgehend, seine Gefühle und Erlebnisse im Laufe ungefähr eines Jahres festzuhalten. Der Titel des Buches fiel mir erneut am 24. November 2024 ein. An dem Montag wachte Rumänien in Folge der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen mit Călin Georgescu als Listenerster auf - und die Welt im...

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Wenn das Gericht schwarz-weiß malt

Das Verwaltungsgericht fällte seine Entscheidung in einer Weise, die einer Schwarz-Weiß-Malerei gleichkommt: Die bretonische Flagge am Rathaus von Naoned/Nantes hat dort nichts zu suchen, sie  muss entfernt werden. Diese Sichtweise des Gerichts beschreibt Gwenn-ha-Du (bretonisch für weiß und schwarz) perfekt: Die Flagge ist nun einmal in diesen beiden Farben gehalten. Es stellt sich aber die Frage, ob es nicht auch Grautöne zwischen schwarz und...

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Die Zeit des Nashorns

Die erste Runde der Präsidialwahlen in Rumänien ist vorbei. Unterdessen wurde auch fürs Parlament gewählt. Nachdem man in der Bevölkerung so gut wie skeptisch zu den Wahlen gegangen ist, weil man das Gefühl hatte, keinen wählbaren Kandidaten auf den Listen zu finden und so mancher überzeugt war, dass das Duett PSD-PNL leicht den Sieg davontragen wird, muss man jetzt feststellen, dass ein Tsunami die rumänische Politik verunsichert hat. Ein...

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