Wenn Ihnen der in Bukarest allgegenwärtige Graffiti-Satz „Alles wird gut“ (rum. Totul va fi bine) schon bekannt vorkommt und Sie sich fragen, weshalb er so verbreitet sei, dann trägt Martin Creed die Verantwortung dafür. Creed ist ein berühmter britischer Künstler und zugleich derjenige, der das ermutigende Graffiti mittels seines aus Neonlichtern dargestellten Sinnspruchs „EVERYTHIG IS GOING TO BE ALRIGHT“ inspiriert hat. Erstmals 1999 in New...
Ende März bis Anfang April wird „musica suprimata“ wieder im Lande sein: in Temeswar/Timișoara, in Klausenburg/Cluj und in Hermannstadt/Sibiu.Was heißt eigentlich „musica suprimata“? Das changiert zwischen zwei Bedeutungen: Rumänisch bedeutet es „unterdrückt“. „Verfemt“ heißt es in Deutschland, wo im Nationalsozialismus alles begonnen hatte, die „undeutsche“ Musik mundtot zu machen. Gründlich und für immer. Aber eine kleine Veränderung, nur ein...
In den beiden Kretzulescu-Sälen des Nationalen Kunstmuseums sind derzeit und noch bis Ende dieses Monats japanische Farbholzschnitte aus eigenen Beständen zu sehen, die aus einer Zeit stammen, als die japanische Hauptstadt Tokio noch Edo hieß. Diese so genannte Edo-Zeit (1603-1868), in der die Tokugawa-Shogune die Macht in Japan innehatten, war die längste Friedenszeit der japanischen Geschichte, während der auch die Kultur der städtischen...
Was passiert, wenn plötzlich ein Nashorn durch die Stadt trampelt? Im Grunde genommen: nichts. Die einen kriegen einen Schreck, die anderen echauffieren sich im Gespräch, manche brechen in Tränen aus, einer dreht ein Video mit dem Smartphone – und alle kehren dann zu ihrem Alltagstrott zurück. Auf der Bühne des Staatstheaters Braunschweig, wo das Stück „Die Nashörner“ von Eugene Ionesco zurzeit aufgeführt wird, geht es weniger um die Kritik am...
Einen „karpatenländischen Plutarch“ nennt der Einband der Neuauflage dieses bereits 1985 veröffentlichte Werk von Joachim Wittstock. Damit verweist er nicht nur auf das Zitat aus dem ersten Band der Parallelbiografien der Griechen und Römer von Plutarch, das Joachim Wittstock in einer frühen Übersetzung des 16. Jahrhunderts aus der Bibliothek des Barons von Brukenthal in Hermannstadt bewusst programmatisch vor seine Erzählungen setzt. Vielmehr...
Im Berliner Verlag für wissenschaftliche Literatur Frank & Timme ist soeben ein von George Guțu herausgegebener Sammelband mit dem Titel „Horizonte“ erschienen, der sich in 22 Einzelbeiträgen mit dem literarischen Werk Hans Bergels befasst, welcher am 26. Juli vergangenen Jahres seinen 93. Geburtstag feiern konnte.Der – leider einzige – wissenschaftliche Originalbeitrag dieses Sammelbandes stammt aus der Feder von Matthias Hakuba, der seinen...
Florin Gabriel Ionescu, seit einem guten Jahr als Intendant des Reschitzaer „Theaters des Westens” im Amt, kündigte dieser Tage im Rahmen einer Pressekonferenz an, dass es diesmal im Februar kein Festival unter dem Namen „Die Bühne wie eine Straße“ mehr geben wird (bislang hat dieses zehntägige Thaterfestival mit internationaler Beteiligung viermal stattgefunden), dass dafür aber im Juni in Reschitza ein „Festival der Jungregisseure“ mit...
Dass in Bayreuth alljährlich im Sommer die Wagner-Festspiele stattfinden, weiß wohl jeder einigermaßen Gebildete. Weniger bekannt ist, dass, seit 1950, im August, also zeitgleich, die Jugend-Festspiele im gleichen Ort stattfinden. Darum der Plural im Titel. Mit den Jugend-Festspielen beschäftigt sich Gheorghe Mușat in seinem neuen Buch „Bayreuth – oraș al festivalurilor. Prezențe românești“ (Bayreuth – Stadt der Festivals. Rumänische Teilnahmen),...
Seit Anfang November vergangenen und noch bis Ende Februar dieses Jahres ist im Erdgeschoss des Bukarester Nationalen Kunstmuseums eine Ausstellung mit rund siebzig Werken des großen rumänischen Porträtisten Corneliu Baba (1906-1997) zu besichtigen. Anlass für diesen interessanten Blick auf das Gesamtwerk des in Craiova geborenen, in Jassy/Iași und Bukarest zum Künstler ausgebildeten und im Laufe seines langen Lebens vielfach geehrten...