Um den Titel des ersten Spielfilms der jungen rumänischen Regisseurin Cristina Iacob zu verstehen, muss man mit dem englischen Wort des Jahres 2013 und seiner Bedeutung vertraut sein. Ein „Selfie“ ist ein fotografisches Porträt, das eine Person (oftmals in Begleitung weiterer Personen) mit einem Handy, einem Smartphone oder einer Digitalkamera von sich selbst aufnimmt, indem sie das fotografische Objektiv des jeweiligen Geräts in einer Armeslänge...
Schriftsteller aus der Schweiz, der Ukraine, der Republik Moldau und Rumänien versammeln sich Mitte Juni in Suceava für die zweite Ausgabe des jüngsten deutsch-rumänischen Literaturfestivals Rumäniens, Lectora, das heuer zwischen dem 12. und 15. Juni stattfindet. Das Publikum kann im Rahmen von verschiedenen Lesungen und Workshops mit in- und ausländischen Autoren wie Cătălin Dorian Florescu, Radu Aldulescu, Michael Astner und Emilian...
Lucian Kraznec wurde in Reschitza im Südbanat geboren. Er war 2006 Stipendiat der Internationalen Richard-Wagner-Gesellschaft sowie von Rotary-International, 2007 Preisträger des Armin-Knab-Liedwettbewerbs in Würzburg. 2008 erhielt er ein Stipendium der Richard-Strauss-Gesellschaft in München. Nach Engagements an verschiedenen Bühnen in Deutschland gehört er seit der Saison 2011/2012 dem Ensemble des Theaters Dortmund an, wo er in mehreren Opern...
Ein zierliches Mädchen Mitte zwanzig schleppt zwei große Bilder die abendliche Apollonia-Hirscher-Gasse entlang. Die Vorderseiten der Bilder hat sie aneinandergepresst; eine Hand umgreift die Schnittstelle der Holzstreben auf der Rückseite des äußeren Bildes, die andere drückt die Rahmen zusammen. Dabei lehnt sie den Kopf seitlich über die Bilder, damit der Niesel sie nicht benässt. Vor einem großen, grünen Gebäude stellt sie die Bilder auf die...
Anlässlich des 130. Geburtstags von Eduard Morres (1884-1980) wird zurzeit im Haus des Deutschen Ostens in München die thematisch ausgerichtete Ausstellung „Reflexe in Licht und Schatten“ gezeigt, die bis zum 31. Juli geöffnet ist. Damit soll dieser Maler, Zeichner und Kunsttheoretiker, wie die Kuratorin Brigitte Stephani im gleichnamigen Katalog schreibt, „aus dem abgegrenzten Bereich siebenbürgischer Heimatmalerei“ herausgehoben werden „auf die...
Mit der Neugründung des Kammerorchesters „Unirea“ in Focşani gelang es Vincent Grüger, ein Stück rumänische Kultur wiederzubeleben. Fünf Jahre danach plant er schon das nächste Projekt. Der Mann, der bereits seit fast 17 Jahren in Rumänien lebt, scheint niemals stillzustehen. Auf seinen bisherigen Erfolgen will er sich nicht ausruhen und ist fest entschlossen, neuen Schwung in die rumänische Kulturlandschaft der klassischen Musik zu bringen.Doch...
Die viel gerühmte Stuttgarter Inszenierung der Oper „La Sonnambula“ (Die Nachtwandlerin) von Vincenzo Bellini, die im Jahr ihrer Premiere 2012 von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ die ehrenvolle Auszeichnung „Aufführung des Jahres“ verliehen bekam und deren Sängerin in der Titelrolle Anna Durlovski für ihre Interpretation der Amina mit dem „Faust“-Preis des Deutschen Bühnenvereins prämiert wurde, gehört auch in der laufenden Spielzeit zum...
Im überfüllten Ausstellungsraum in der Intrarea Armaşului hält nur eine der Kuratorinnen, die Italienerin Marzia Ratti, eine Ansprache. Umgeben von abstrakter Kunst sind bei der kosmopolitischen Vernissage der 418 Gallery in Bukarest zahlreiche Interessierte anwesend, darunter auch Diplomaten und Kunstschaffende, die die Gelegenheit wahrnehmen, Werke von Vincenţiu Grigorescu, Romul Nuţiu und Diet Sayler zu betrachten. Die rumänisch-deutsche...
„Verfluchtes Kind! Verflucht im Ehebett! Verfluchter Mörder! Ganz und gar verflucht!“ Mit dieser Selbstverfluchung stürzt Ödipus von der Bühne, um seine Frau, die gleichzeitig seine Mutter war, tot vorzufinden und danach seine „beide(n), lebend´ge(n) Augen“ auszustechen. Die von Sophokles erzählte Geschichte des mythologischen Ödipus wurde in der ersten Maiwoche am Hermannstädter Radu-Stanca-Theater (RST) nacherzählt. Die Regie führte Silviu...
Während einer Dienstreise mit der Bahn in die damalige DDR – Gera sollte das Reiseziel sein –, ist der gut Ungarisch sprechende Temeswarer Journalist Eduard Schneider vor fast genau 25 Jahren (Sonntag, der 23. April 1989, müsste es gewesen sein) in Budapest in den „falschen“ Zug Richtung München umgestiegen und dann hier absichtlich endgültig ausgestiegen. Es war ein schwerer, hart abgerungener Entschluss der Familie (Frau Hanne und zwei...