Cristian Măcelaru wird zur Spielzeit 2019/2020 neuer Chefdirigent des WDR-Sinfonieorchesters. Der gebürtige Temeswarer übernimmt für zunächst drei Jahre das Amt von Jukka-Pekka Saraste, der die Leitung des Orchesters nach neun Jahren abgeben wird, wie der WDR berichtete.„Mit Cristian Măcelaru ist es uns gelungen, einen herausragenden und weltweit sehr gefragten Dirigenten zu gewinnen“, sagt WDR-Intendant Tom Buhrow. „Wir freuen uns, dass dieser...
Ungewöhnliche Autoren brauchen auch einen ungewöhnlichen Rahmen. Cornelia Travnicek ist, obwohl klein von Statur, durch ihre dicken Rasta-Zöpfe rein physisch schon eine ungewöhnliche Erscheinung. Da passte es ganz gut, dass sie hier in Bukarest in der entspannten Atmosphäre des Seneca Anticafés auftrat. Ungewöhnlich klingt auch ihr Lebenslauf: Als Sinologin und Informatikerin beschäftigt sie sich beruflich mit Virtual Reality und Visualisierung,...
Mit dem Georg-Dehio-Buchpreis werden in diesem Jahr der kroatisch schreibende Erzähler Miljenko Jergovic und der litauische Schriftsteller Alvydas Šlepikas sowie die jeweiligen Übersetzer geehrt. Der Preis wird Autoren und Autorinnen verliehen, die sich in ihren Werken fundiert und differenziert mit den Traditionen und Wechselbeziehungen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa auseinandersetzen.Die siebenköpfige Jury unter Vorsitz von...
Wer am Abend des 18. Mai zum Konzert des Radioorchesters im Großen Saal des Rumänischen Rundfunks eilte, wurde mit einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert: lange Schlangen an den Eingängen, aufgeregte Stimmung, letzte fieberhafte Versuche, kurz vor Konzertbeginn noch Karten zu erwerben. War es der Dirigent, der für den Andrang sorgte? Oder der Solist? Oder war es das Programm des Abendkonzerts?Dieses jedenfalls bestand aus vier Kompositionen,...
Die kürzlich im Böhlau Verlag veröffentlichte Dissertationsschrift von Friederike Mönninghoff: „‘Irgendwie fuhr ein Krieg auf’ – Die rumänische Revolution 1989 im individuellen und kollektiven Erinnern von Siebenbürger Sachsen“, untersucht den Stellenwert, den die rumänische Revolution in der Erinnerung der Siebenbürger Sachsen einnimmt. Nicht die „Suche nach einer ‘historischen Wahrheit’“, sondern die „subjektive Wirklichkeit“, „das Erleben des...
Ein literarisches Stück europäischer Migrationsgeschichte nicht allzu weit zurückliegender Jahrzehnte, vermengt mit einer sensiblen Darstellung jüdisch-bürgerlicher Sichtweise auf die altruistische Rolle des Einzelnen im Zahnradwerk der gesamten Menschheit, wurde am Dienstag, dem 15. Mai, im Büchercafé „Erasmus“ in Hermannstadt/Sibiu geboten. Peter Rosenthal, Facharzt für Innere Medizin und zugleich geschätzter Buchautor, ist gebürtiger Rumäne...
Für eine Theateraufführung ist dies ein sehr ungewöhnlicher Ablauf: Zunächst werden die 15 Theaterbesucher am Eingangstor zum Werkgelände der Chemie-Spedition Imperial in Wolfenbüttel abgeholt. Nach einem Spaziergang in der Abendsonne, vorbei an menschenleeren Industriehallen, erreichen sie das Werkgleis des Unternehmens. Schon die Geräuschkulisse macht neugierig: Man hört aufgeregte Stimmen, Frauengesang, herunterkrachende Holzklötze und etwas,...
Seit Kurzem ist der preisgekrönte Spielfilm des türkischstämmigen deutschen Regisseurs Fatih Akin mit dem vielsagenden Titel „Aus dem Nichts“, der im vergangenen Jahr bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes seine Uraufführung erlebte, in den rumänischen Kinos zu sehen. Der vielfach, zuletzt mit dem Golden Globe Award 2018, ausgezeichnete Spielfilm berührt, wie zahlreiche andere Filme Fatih Akins auch, eine politisch sensible und...
Die Revolte ist nicht vorüber: Dada lebt. Über hundert Jahre nach der Gründung der anarchischen Kunstbewegung in Zürich schreiben, formen, spielen, (laut-)malen und sprechen noch heute Dadaisten gegen die Gesellschaft und ihre Normen. So auch in Moinești im Kreis Bacău, wo im April erneut die alljährlichen Dada-Festtage „International Symposium Tristan Tzara and Dada Culture“ stattfanden. In der Geburtsstadt Tristan Tzaras, einem der Mitbegründer...
Jedes Kind kennt seinen Namen, untrennbar ist er mit der Moldau verbunden. Im Kommunismus als Nationalsymbol exzessiv missbraucht, von der Rumänischen Orthodoxen Kirche heilig gesprochen, begann der Kult um den Woiwoden bereits im 19. Jahrhundert. Statuen, Gedenkmünzen, historische Filme und die Literatur verankerten den historischen Helden fortan fest in der rumänischen Volksseele. Selbst auf dem grasbewachsenen Hügel gegenüber des Klosters...