Hanno Höfer zu treffen ist nicht so leicht. Die Band, in der er spielt und singt, ist bekannt und viel gefragt. Wer kennt unter den Blues-Liebhabern in Rumänien schließlich nicht die „Nightlosers“? Ihr Tournee-Plan ist ansehnlich und international, das Publikum reist zuweilen mit. Hat man einen Abend mit den „Nightlosers“ verbracht, ist es, als sei das Lebenslot neu gesetzt: Man spürt, worauf es ankommt. Wenn er nicht unterwegs ist, findet man...
Wer von außen dazukommt, sieht mehr, fühlt mehr und hört wacher den inneren Klang eines Landes. Und Rumänien hat viele Klänge, Variationen, Sprachen, Regionen, Stadt und Land, Menschen und Meinungen. Wer wissen will, was România ausmacht, wie es lebt und wirkt, ist in diesem Kompendium kurzer Prosa schnell zu Hause.
„Im wunderschönen Monat Mai / Als alle Knospen sprangen…“. Nun – dieses Heine-Zitat aus Schumanns Liederkreis „Dichterliebe“...
Wenn bei der Volkszählung 2002 tatsächlich noch 18 Dobrudschadeutsche in der Gemeinde Mihail Kogălniceanu (früher Karamurat/Caramurat) bei Konstanza verzeichnet worden sind, kommen diese beim jüngsten Zensus leider nicht mehr vor. Die wenigen vielleicht Verbliebenen fallen unter die Kategorie der 12 Prozent der örtlichen Bevölkerung, deren Volksangehörigkeit unbekannt geblieben ist. Die Wiederherstellung der kulturellen Erinnerung an die...
„Die Bewahrung von Traditionen interessiert mich gar nicht“, provoziert Volker Reiter, der Begründer des interkulturellen Festivals ProEtnica, das nun schon zum 20. Mal in der Festung von Schäßburg/Sighișoara vom 28. August bis zum 1. September ausgetragen wurde. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 2000 haben über 10.000 Vertreter der nationalen Minderheiten daran teilgenommen und rund 200.000 Besucher mit ihren Trachten, Tänzen und Traditionen...
Ein kleines Dorf im österreichischen Innergebirg. Ein Dorf mit einer Kirche, einem Gasthaus, einem See und einer Süßwarenfabrik nicht weit, in der die Männer arbeiten. Die Frauen bleiben zu Hause, machen die Hausarbeit. Kochen, putzen, Wäsche waschen, und zwischendurch zum Vergnügen dann auch mal ein bisschen Gartenarbeit. Tag ein, Tag aus dasselbe.
Man hat nicht viel, aber man kennt es nicht anders und macht deshalb nun mal einfach weiter. Bis...
Edvard – was für ein Name! Und noch dazu mit „v“. Das kommt von Grieg oder Munch, erklären seine kunstliebenden Eltern. Seine Klassenkameraden Ratte und Piesel rächen sich über irgendeinen Mist mit der Variante Ed„fart“ – englisch ausgesprochen – und machen Furzgeräusche dazu. Edvard sagt dafür „Ralf“ und „Peter“ zu ihnen – so nennt die beiden kleinen Rocker keiner außer ihren langweiligen Eltern. Doch Namen sind nicht wirklich Edvards Problem....
Der umfangreiche, von Ioan Bolovan und Rudolf Gräf vom Zentrum für Transsilvanische Studien in der Reihe „Geschichte der Gegenwart“ (Betreuer der Reihe: Univ.-Prof. Dr. Vasile Pușcaș) herausgegebene Sammelband in rumänischer Sprache „Eine Geschichte des Banats. Ein Handbuch“, 2. Auflage, umfasst mit zahlreichen in den Text integrierten Darstellungen und Landkarten 679 Seiten. Eingangs wird die geografische Lage des Banats samt Reliefformen und...
Joachim Wittstocks neuer Roman hat lange auf sich warten lassen. Immer wieder bot sich seinem Autor Gelegenheit bei Literaturtreffen, beispielsweise kürzere oder längere Auszüge eines angekündigten größeren Werkes vorzulesen, so etwa in Reschitza gut vor Ausbruch der Corona-Pandemie und danach. In wenigen persönlichen Gesprächen wurde auch mal die Rede auf das Romanprojekt gelenkt und immer wieder hieß es, es sei noch nicht gereift genug, es sei...
Wie sich die Welt für Eingeschlossene anfühlt, beschäftigte Jean-Paul Sartre. Der französische Autor und Philosoph kam zu dem Schluss, dass die Freiheit des Menschen trotz widriger Umstände unbeschadet bleibt: Die Freiheit ist der Existenz innewohnend – und dadurch unveräußerlich. Freiheit ist ein kosmisches Geschenk, das sich allerdings im Anbetracht der großen Verantwortung, die mit ihr einhergeht, oft als Bürde, ja sogar als Verurteilung...
Vom 28. August bis zum 1. September findet zum 20. Mal das multiethnische Festival der Minderheiten, ProEtnica, in der Festung von Schäßburg/Sighi{oara statt. In vier Tagen wird die einst von Siebenbürger Sachsen errichtete Festung nicht nur, wie einst, von Tataren bestürmt, sondern von allen der 20 in Rumänien anerkannten Minderheiten. Tanz und Musik, bunte Trachten, Verkaufsstände, Ausstellungen und Buchvorstellungen, aber auch...