KULTUR: Nachrichtenarchiv

Duell im Konzertsaal

Das Duell, das am vergangenen Freitag im Großen Saal des Rumänischen Rundfunks in Bukarest stattfand, unterschied sich in mehrfacher Hinsicht von einem Duell herkömmlicher Façon: Es fand nicht am frühen Morgen statt, sondern am Abend, nicht am Waldrand, sondern im Konzertsaal, nicht in der Dämmerung, sondern auf einer stimmungsvoll in rotes Licht getauchten Bühne.Gleichwohl waren die beiden Duellanten Liviu Prunaru und Gabriel Croitoru ganz in...

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Das Bukarest der 30er und 40er Jahre

Ich lebe nun zwar schon seit langem in Düsseldorf, doch verbrachte ich meine Kindheit und Jugend im Rumänien der 50er und 60er Jahre und ging dort auch zur Schule. Und wie das in der Schule so ist, versuchte man mir dort u. a. Mathe, Fremdsprachen und Geschichte beizubringen. Mit Mathe gab es keine Probleme, aber mit den Fremdsprachen schon, denn als ich mich für eine Fremdsprache entscheiden musste, gab es lediglich die Wahl zwischen Russisch...

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„Großer See, weite Thäler, ferne Bergketten…“

Der am Starnberger See bei München liegende Ort Tutzing wurde im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1949 dient das dortige an Geschichte und Kunst reiche Schloss mit seinen wunderschönen Parkanlagen der Evangelischen Akademie Tutzing und ist ein Forum der Begegnung, Bildung, Kultur und Ruhe. Es erwies sich somit als idealer Ort für die 17. internationale Hofmannsthal-Tagung, wo sich namhafte Germanistinnen und Germanisten, junge...

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Mehr als Innenräume

Von einer Ausstellung, die „Berliner Zimmer“ heißt, erwartet man eine Sammlung von Kunstwerken zu Innenräumen. Doch die vom Mazedonischen Museum für Zeitgenössische Kunst und dem Goethe-Institut konzipierte Ausstellung bietet viel mehr als das. Der Titel deutet vor allem auf den jetzigen Wohnort der 11 ausstellenden Künstler und bezeichnet, so die Veranstalter, „jenen Ort der Begegnung und Kommunikation, der in den großen Berliner Bürgerwohnungen...

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Tagebuch aus dem Ersten Weltkrieg

Im Honterus Verlag in Hermannstadt ist der Band „Wie der Krieg auch zu uns kam“ von Carl Reich (1872 -1953) erschienen. Reich, der 25 Jahre lang Pfarrer in Kerz war, führte im Kriegsjahr 1916 Tagebuch. Darin schildert er die Flucht der Kerzer Sachsen in das 15 Kilometer entfernte Kirchberg. Der Band, den Friedrich Schuster herausgegeben hat, umfasst auch eine Chronik der Jahre 1905-1930, in denen Reich der evangelischen Kirchengemeinde Kerz...

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Festival des klassischen Theaters

Arad - Frische Inszenierungen von den großen rumänischen Schauspielbühnen, viel Experiment und Bewegung, Tanz und Musik wird die diesjährige bzw. 18. Auflage des traditionellen internationalen Festivals des klassischen Theaters in Arad bieten. Laut Bogdan Costea, dem Leiter des Arader Theaters „Ioan Slavici“ und Hauptveranstalter  des Festivals, gilt eben das verstärkte Augenmerk auf szenische Bewegung, Ballett und Tanztheater als Novum dieser...

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Hommage an Bach und Enescu

Das vor wenigen Tagen zu Ende gegangene Internationale Musikfestival „George Enescu“, das in diesem September nicht nur in Bukarest, sondern auch in zahlreichen Städten ganz Rumäniens für ausverkaufte Säle sorgte, entfaltete einen Monat lang ein derart breites und vielfältiges Spektrum an musikalischen Ereignissen, sodass sich der Versuch einer Zusammenschau oder eines Resümees auch nur der Höhepunkte des Festivals von vornherein verbietet....

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Enescu, Oedip und das Athenäum

Auch Briefmarkensammler können sich über die 20. Auflage des Internationalen Festivals und Wettbewerbs „George Enescu“ freuen: Romfilatelia hat dem Jubiläum eine thematische Briefmarkenserie gewidmet, die schon seit dem 1. September im Fachhandel erhältlich ist. Eine der drei Briefmarken ist George Enescu gewidmet, dem prominentesten rumänischen Komponisten, dessen Geburtstag sich heuer zum 130. Mal jährt. Mit dem Ziel, die Musik Enescus...

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Christian Morgenstern, der Visionär

Ehrlich gesagt, ich weiß nicht mehr wann genau ich in einem rumänischen Antiquariat eine zwischenkriegszeitliche Ausgabe von Christian Morgensterns Gedichten erstanden habe, nämlich „Alle Galgenlieder“, erschienen 1933 im Bruno Cassirer Verlag. Es war jedenfalls spätestens Anfang der 1990er-Jahre – da konnte man in den hiesigen Antiquariaten noch manches Schnäppchen finden.Am 5. Mai 1998 kaufte ich aus einem Tübinger Antiquariat für 5 Mark den...

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Hausarzt der Familie angeblicher Vater

Es war ein wohlgehütetes Familiengeheimnis, von dem nur wenige Vertraute wussten. Und Erich Kästner hatte großes Interesse daran, dass über seine uneheliche Herkunft nichts an die Öffentlichkeit drang – immerhin galt es doch, den Ruf des tadellosen „Muttchens“ zu wahren.  Ab 1933 war mit dem kleinen biografischen Detail zudem eine reale Gefahr verbunden, denn Kästners leiblicher Vater war Jude.Dr. Emil Zimmermann (1864-1953) stammte aus...

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