KULTUR: Nachrichtenarchiv

Ungeschichtliches Drama

Der Wunsch der deutschen Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters, ein Großprojekt auf die Bühne zu bringen, um damit an die Tradition der verflossenen Jahre anzuknüpfen und der rumänischen Sektion qualitätsmäßig zumindest in die Nähe zu rücken, wenn schon nicht ebenbürtig zu sein, ist berechtigt. Mehrere Inszenierungen der letzten Jahre deuteten darauf hin, dass man diesem Ziel nicht allzu fern ist. Zum Auftakt der Spielzeit 2013/2014 sollte...

[mehr]

Es war einmal… die Entdeckung ihrer Welt

Temeswar/Timişoara musste auf die Wanderausstellung des Goethe-Instituts „Märchenwelten“ lange warten. Seit einem Jahr reist sie durch Rumänien und die benachbarten Länder. Zumindest das große Jubiläum, anlässlich dessen die Ausstellung konzipiert wurde, hat die Stadt nicht verpasst. Offiziell ist 2013 im deutschsprachigen Raum Grimm-Jahr, obwohl der Start schon 2012 stattfand. Dann waren es 200 Jahre seit der Veröffentlichung der Märchensammlung...

[mehr]

Musik aus dem Banat in Wien

Der Banater Organist und Musikologe Dr. Franz Metz (Temeswar/München), Präsident der Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöstlichen Europa, präsentierte in Wien ein Programm von bekannten Komponisten bis hin zu Werken aus dem Karpatenraum, unter anderen von Franz Liszt, Johann Sebastian Bach, Johann Michael Haydn und Alfred Mendelsohn. In der Veranstaltungsreihe des Musikforums der Lutherischen Stadtkirche Wien fand am 14. Oktober um 19...

[mehr]

Streicherklänge in d-Moll

Am 9. Oktober wurde vom Kammerorchester des Rumänischen Rundfunks die Konzertsaison 2013/14 im Bukarester Mihail-Jora-Saal feierlich eröffnet. Dirigent und Solist war der aus Craiova gebürtige und in Bukarest ausgebildete Liviu Prunaru, der heute als Violinprofessor an der Internationalen Menuhin Musik-Akademie im schweizerischen Gstaad wirkt und zugleich die Stelle des Konzertmeisters im weltberühmten Amsterdamer Concertgebouw-Orchester innehat....

[mehr]

Eine Visitenkarte für Rumänien

Laut einer INSCOP-Befragung, die im Oktober veröffentlicht wurde, glauben drei von vier Rumänen, dass sich das Enescu-Festival auf ihr Land positiv auswirkt. Die Befragung „Der musikalische Geschmack der Rumänen“ wurde auf Initiative der Zeitung „Adevărul“ vom 10. bis 17. September durchgeführt. Es beteiligten sich 1050 Personen. 80,2 Prozent von ihnen kennen das Enescu-Festival, ganze 90 Prozent den prominenten Namensgeber. „Die Botschaft des...

[mehr]

Zwischen allgegenwärtiger Angst und rauschhafter Liebe

Einer der wichtigsten Romane der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller wird lebendig. Das Werk „Herztier“ feiert morgen seine Uraufführung als Bühnenstück in der Werkstatt des Theaters Konstanz.Oberspielleiter Mario Portmann hat den Roman neu für die Bühne bearbeitet. Die Autorin selbst hat die Fassung autorisiert. Das Stück ist Teil des Forums „Werkstatt Europa“, das in der Spielzeit 2013/14 geschaffen wurde und als Plattform für Stücke und...

[mehr]

Mit Hingabe um Schaffensziele kämpfen

Wer etwas von Poesie hält, wer zudem vom Lebensschicksal und von den Gedichten Georg Hoprichs (1938-1969) einiges weiß, wird beim Vorbeifahren an Thalheim/Daia oder beim Verweilen in dieser Ortschaft sich des Dichters erinnern. Vielleicht geschieht solches nicht immer und auch nicht in stets gleichbleibend reger Intensität, doch fehlt es meist nicht an einem stillen gedanklichen Bezug. Mir jedenfalls geht es so, aber es gibt auch andere, bei...

[mehr]

Reizüberflutung, Ratlosigkeit und Faszination

Sie liegt auf dem Rücken. Er sitzt auf den Knien, den Oberkörper über sie gekrümmt und schiebt tiefer und tiefer den rechten Zeigefinger in seinen Hals. Eine satt blaue Flüssigkeit verteilt sich unter lautem Erbrechen über Florentiner Holzingers Körper. Er wiederholt es wieder, wieder und wieder. Alles für das Publikum. Alles für die Kunst.Am Tag der Deutschen Einheit: Es wirkte zunächst wie ein üblicher Pressetermin: Zum Abschluss  der...

[mehr]

Aschenputtel oder der Sieg des Herzens über die Verstellung

Die Gestalt Aschenputtels, die auf die Märchensammlung von Charles Perrault zurückgeht und sich den deutschen Lesern aus den Märchen der Brüder Grimm und Ludwig Bechsteins eingeprägt hat, ist schon früh auch auf der Opernbühne erschienen. Die Franzosen Jean-Louis Laruette und Nicolas Isouard komponierten ihre gleichnamigen Opern „Cendrillon“ in den Jahren 1759 und 1810, der italienische Komödiendichter Carlo Goldoni verfasste ein Opernlibretto...

[mehr]

Musik der Superlative

In der Früh am letzten Festivaltag herrschte zwischen Athenäum und dem Großen Saal des Palais Aufbruchstimmung. Um die fünfzig Zuhörer saßen noch vor der Bühne auf dem „Platz des Festivals“, manche von ihnen gemütlich mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Zu sehen war auf dem großen Bildschirm eine Konzertaufzeichnung mit Claudio Abbado am Dirigentenpult. Einige Verkaufsstände der Musikverlage räumten bereits ihre Regale, andere hielten noch im...

[mehr]
Seite 185 von 241