Den Vorschlag, eine Anthologie mit rumänischen Theaterstücken herauszugeben, unterbreitete mir vor fünf Jahren Annemarie Türk, damalige Bereichsleiterin für Kulturförderung und Sponsoring bei KulturKontakt Austria. Es war eine ungewöhnliche Situation: Ich hatte einen finanziellen Unterstützer, jedoch fehlten mir die Texte. So begann ich, zusammen mit der Übersetzerin Daria Hainz, jährlich zahlreiche Stücke zu lesen. Ende 2013 stand die Auswahl...
Obwohl mitten im Zentrum Bukarests befindlich, ist das eindrucksvolle „Ciclop“ eines der weniger beachteten und bekannten Bauwerke der Hauptstadt. Dies scheint sich jedoch langsam zu ändern. Das in den 1920er Jahren errichtete mehrstöckige Garagen- und Werkstattgebäude mausert sich zum Kunst- und Veranstaltungszentrum: Zuletzt fanden im April Veranstaltungen im Rahmen des Internationalen Filmfestivals „Next“ statt. Doch schon länger ist das...
Am letzten Aprilwochenende herrschte im Bukarester Athenäum „magischer Frühling“, zumindest wenn man den Veranstaltern (Nationales Kunstzentrum „Tinerimea Română“, Apa Nova und Lanto Communication) Glauben schenken wollte, die zwei Konzerte mit dem Rumänischen Jugendorchester unter der Leitung von Cristian Mandeal unter besagtes Motto gestellt hatten. Am 26. April standen unter dem Titel „Tschaikowsky in Love“ sinfonische Werke des russischen...
„Warum ist deine Mama weggegangen?“, „Wie war der Abschied?“ – die trockenen, todernst deklamierten Fragen richten sich an das Publikum im Zuschauerraum und wirken beklemmend. Vor zwei Jahren, im Rahmen der Vorrecherche, wurden Kinder, Eltern und Großeltern in Südrumänien befragt, nun sind es Schauspieler, die die Szenen nachspielen. Im dokumentarischen Theaterstück „Erdbeerwaisen“ („Căpşunile si orfanii“), das im April im Braunschweiger...
Der Hanul Gabroveni gehört, so wie der Hanul cu Tei (Herberge zum Lindenbaum) oder der Hanul lui Manuc (Manucs Herberge), zu den ehemaligen Herbergen in der Bukarester Altstadt, in denen vor allem während des 19. Jahrhunderts Händler aus aller Herren Ländern Quartier nahmen, um ihre Waren in den benachbarten Geschäftsstraßen feilzubieten, so etwa in der Strada Lipscani, die die deutsche Stadt Leipzig (rumänisch: Lipsca) im Namen führt. Mit dem...
Vom Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuch (SSWB), dessen Schaffung bereits von dem großen Philosophen und Sprachforscher Leibniz angeregt worden war, sind inzwischen neun Bände erschienen. Der vorliegende zehnte Band (S–Schenkwein) ist im Rahmen des Hermannstädter Forschungsinstituts für Geisteswissenschaften, das der Rumänischen Akademie (Bukarest) unterstellt ist, erarbeitet worden. Unser besonderer Dank für die Förderung der Drucklegung dieses...
An diesem herrlich sonnigen und frühlingshaften Nachmittag des 23. April präsentierte sich das Goethe-Institut Bukarest in seiner neuen Bibliothek gleich mit zwei Veranstaltungen anlässlich des von der Unesco initiierten Welttags des Buches. In Zusammenarbeit mit dem Institut Français, der Städtischen Bibliothek Bukarest und der Rumänischen Nationalbibliothek, die parallel ebenfalls Veranstaltungen in ihren Räumlichkeiten anboten, wandte sich das...
Mit einem großen Jubiläumskonzert im Konzertsaal „Harmonie“ in Heilbronn ist am 11. April die 30. Musikwoche Löwenstein zu Ende gegangen. Als Vorsitzender des Trägervereins, der Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöstlichen Europa, erinnerte Dr. Franz Metz an die Verdienste der Musikwoche um die Bewahrung der Musikkultur deutscher Minderheiten in Südosteuropa. Zahllose Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten unter Leitung von weit mehr als...
„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“, sagt man im Volksmund. Auf Karl I., König von Rumänien (1839-1914), trifft dies zweifellos zu. Zum einen, weil seine Gemahlin Elisabeth zu Wied als Schriftstellerin Carmen Sylva unabhängig von ihrer Königinnenrolle weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. Aber auch, weil sie zeitlebens als treue Unterstützerin an seiner Seite stand, auf dem gemeinsamen und doch so...
Die erste Porträtaufnahme eines Kindes offensichtlich türkischer Herkunft mit einem schöngeflochtenen Haarzopf aus Skopje im Dezember 1918 des berühmten amerikanischen Fotografen Lewis Hine erscheint zunächst nicht ungewöhnlich. Bis man die Bildunterschrift liest und begreift, hier ist nichts, wie es scheint. Dieser kleine Junge trägt seine Zöpfe im Andenken an seine verstorbenen Schwestern. Lewis Hine, der auf dem Balkan für das Amerikanische...