Am 18. Juni hat Alina Voinea auf der Terrasse des Bukarester Clubs Expirat ihren ersten „leicht geschriebenen“ Roman - wie sie ihn sogar untertitelt – „Pisicul din câmp“ (Der Kater vom Feld) im Rahmen des dritten Inklusionsevents „Nu stau acasă” (Ich bleibe nicht daheim) vorgestellt, wobei über 240 Personen teilgenommen haben, zahlreiche davon mit unterschiedliche Behinderungen. „Es ist wahrscheinlich eher eine längere Novelle, die leicht...
Eine böse Anklage hatte der Autor dieser Zeilen Ende 2022 im Zusammenhang mit dem damals bevorstehenden Temeswarer Kulturhauptstadt-Jahr in dieser Zeitung veröffentlicht und auf etliche Probleme hingewiesen, die zwar das bereits zur Hälfte verstrichene Jahr nicht zu einem totalen Misserfolg werden lassen, jedoch den Erfolg, sollte es noch zu einem kommen, deutlich schmälern. Geschrieben hatte ich, dass noch nie Stadt und Region so schlecht...
Das Œuvre, aber auch die Biographie von Paul Celan gilt so gut erforscht wie von vielen in der Weltliteratur. Und dennoch ranken sich Legenden und Mythen um das zerrissene Leben und Wirken jenes Autors, der aus der nicht minder sagenumwobenen Stadt Czernowitz/Cernăuți an der Wegkreuzung von Kulturen, Riten, Heeren stammt, der das Hadern der Überlebenden ausgelöschter Familien mit sich bis zum Suizid trug, der die Sprachen Europas beherrschte und...
Das imposante alte Gebäude am Mărăști-Platz zieht alle Blicke der Passanten auf sich und überrascht optisch auf negative Weise: Die Franz-Josef-Kaserne, wegen ihrer Form als U-Kaserne in Temeswar/Timișoara bekannt, hat keine Fassade mehr, zu sehen sind nur noch die nackten Backsteinwände – das Gebäude scheint verlassen. Doch der Schein trügt, denn in der U-Kaserne ist seit mehr als einem Monat neues Leben. Das kulturelle Projekt „nach der...
„Nächster Halt: Rumänien – Straßenbahnen für ein leidendes Land. Geschichte und Folgen einer ungewöhnlichen Hilfsaktion“ von Andreas Mausolf, Railway-Media-Group, Wien: 2021. Bildautoren: Silviu Dănescu, Günther H. Köhler, Andreas Mausolf, Hubert G. Königer, Ernst Lassbacher und Istvan Nagy. Hardcover, 171 Seiten, ISBN: 978-3-902894-88-5. Das Buch kann beim Erasmus-Büchercafe in Hermannstadt, von dessen Website www.buechercafe.ro oder direkt...
Im Theater ist was los – dieses Zitat von Erich Kästner trifft auf die darstellenden Künste in Temeswar vollends zu, besonders aber auf das Deutsche Staatstheater, das im Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2023 wieder einen großen Schritt näher zur Banater deutschen Gemeinschaft getan hat, mit Sondervorstellungen im Rahmen der Banater Heimattage, des internationalen Germanistenkongresses oder der 150-Jahrfeier der Nikolaus-Lenau-Schule. Am Tag...
Im Wiener LIT-Verlag ist vor Kurzem aus Lucian Blagas „Trilogia culturii“ das bekannte Werk „Spațiul Mioritic“ in der Übersetzung von Rainer Schubert erschienen. Obwohl zwischen dem übersetzten Titel und dem des Originals eine vermeintliche Diskrepanz zu gähnen droht, muss jedoch festgehalten werden, dass auch der deutsche Titel den Kern des Problems – wohl in einfacher Sprachform ausgedrückt – beinhaltet: die menschliche Seele in ihrer typisch...
Man darf wohl annehmen, dass rund um die Welt „Swarovski“ ein Begriff ist, bei dem vor allem die Augen der Frauen wie Kristalle zu funkeln beginnen. Sich zu schmücken ist dem Menschen ja in die Wiege gelegt, und dazu bietet Swarovski tausende attraktive Möglichkeiten. Man darf aber ebenfalls vermuten, dass wenigen Leuten bekannt ist: Die Erzeugung der strahlenden Kristalle befindet sich in Wattens in Tirol. Zu verdanken ist dies dem Firmengründer...
Geschichten aus dem Banat, von dies- und jenseits der Grenze, bilden das Material des neuen Projekts „UZDINUZ“, das Teil von „Cămine în mișcare - Moving Fireplaces” (Kamine-Heimstätten in Bewegung) ist – einem umfangreichen Projekt, das das Phänomen der Migration als Realität in der Vergangenheit und Gegenwart des Banats und Europas erforscht und vom „Prin Banat“-Verein in Temeswar/Timișoara durchgeführt wird. Die Temeswarer Schauspielerin...
Das Quietschen der Bremse und der Ruck des plötzlich stehenden Kleinbusses weckten Elena auf. Leicht schlug ihr Hinterkopf gegen die hart gepolsterte Kopflehne des Sitzes, in dem sie mit wenigen und kurzen Unterbrechungen die letzten dreiundzwanzig Stunden verbracht hatte. Ihre blonden Haare hatten sich teilweise aus dem Pferdeschwanz gelöst und umrahmten ihr schmales Gesicht, aus dem die blauen Augen jetzt geblendet ins aufsteigende Tageslicht...