Die Premiere der Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“ am 30. Oktober dieses Jahres markierte nicht nur die Eröffnung der Spielzeit 2014/2015 in der Bukarester Nationaloper, sondern zugleich auch die Wiedereröffnung des Bukarester Opernhauses, das sich in frisch renoviertem Gewande zeigte und auch im Hinblick auf die Akustik des Großen Saales entscheidende Verbesserungen erfahren hat.Für die Neuinszenierung von Verdis „La...
Die jungen Mitglieder der Aktionsgruppe Banat sind vergessene Rockstars. Eines der bekanntesten Bilder von der Gruppe könnte genauso Kult sein, wie das Schallplatten-Cover des Rekordalbums “Abbey Road”: Sechs jungen Männern steht das Wasser bis zum Hals, sowohl buchstäblich als auch figurativ. Der Fotograf ist zugleich Freund und Henker. Er arbeitete mit an der Akte, die länger werden sollte, als das Gesamtwerk der sechs Schriftsteller. Den...
Im Frühjahr 2014 besuchte der Kunstmalers Reinhard Bergmann aus Weißenfels in Deutschland Siebenbürgen, um zwei neue Themen-Zyklen zu kreieren. Einmal vervollständigte der Künstler im Burzenland seine Bilderausstellung zum Thema des Deutschen Ordens. Diese Präsentation ist seit Juni im Deutschordensschloss Ellingen in Deutschland bis zum Dezember 2014 zu sehen. Zum anderen aber war für den Geschichts- und Architekturmaler die Kulturlandschaft...
Die diesjährige Folge des Kinofestivals „Deutsche Filmtage in Bukarest“, das vom Goethe-Institut Bukarest veranstaltet wurde und vom 31. Oktober bis 6. November im Cinema Studio der rumänischen Kapitale stattfand, schien sich der Aufgabe verschrieben zu haben, gewisse Vorurteile gegenüber den Deutschen bestätigen zu wollen: Jene seien nämlich „tatenarm und gedankenvoll“, nachdenklich und ernst, skeptisch und distanziert, in die Tiefe gehend und...
25. Januar 2014: Zwei Tage vor dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der in der Bukarester Iuliu-Barasch-Straße 15 mit der Aufführung „Janka“ begangen werden sollte, wird die Aktivität des Jüdischen Staatstheaters (TES) jäh unterbrochen. Vertreter der Einrichtung bedanken sich bei dem Publikum für seine bisherige Unterstützung und erklären, dass niemand weiß, wie lange diese Situation dauern wird. Auf der Internetseite des Theaters...
Bereits zum dritten Mal zieht das ambitionierte Projekt „musica suprimata“ durch die Spielstätten Siebenbürgens, um durch Krieg und Diktaturen zu Unrecht vergessene Komponisten und deren Werke aus Archiven und Schubladen in die Konzertlandschaft zu reintegrieren. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt der Veranstalter auf dem Hermannstädter Komponisten Norbert von Hannenheim (1889-1945), dessen Leben von zwei Kriegen geprägt und schließlich...
Vergangenen Freitag gab es den Auftakt zu den 9. Deutschen Filmtagen in Bukarest. Die diesjährige Auflage wurde von Alexander Nanau kuratiert. Der in Bukarest geborene Regisseur studierte an der Film und Fernsehakademie Berlin und pendelt nun zwischen beiden Städten. Sein jüngster Film „Toto und seine Schwestern“ ist ein bewegendes Porträt dreier Roma-Kinder und läuft derzeit sehr erfolgreich auf internationalen Festivals wie San Sebastian,...
Am Abend des 2. November fand im Großen Saal des Bukarester Athenäums ein Konzert statt, bei dem die aus Hermannstadt/Sibiu gebürtige Organistin Ilse Maria Reich an der historischen Walcker-Orgel mit Solowerken, aber auch in Duobesetzung bzw. in Triobesetzung gemeinsam mit der Sopranistin Georgeta Stoleriu und der Gambenspielerin Anca Iarosevici auftrat. Auf dem abwechslungsreichen, anderthalb Stunden dauernden und ohne Pause durchgespielten...
Als Theaterdirektor Constantin Chiriac vor wenigen Jahren versprach, die deutsche Abteilung auf das Furore machende Niveau der rumänischen Sektion zu bringen, guckten ihn die meisten (einschließlich die Verfasserin dieser Zeilen) ungläubig an. Das schier Unmögliche aber ist geschehen. Dafür stehen eine ganze Reihe Inszenierungen der vorigen Spielzeiten und erst recht die neueste Premiere, die am Samstagabend auf die Bühne kam: Am Samstag, also...
„Es war irrsinnig schön und es tut mir um nichts leid“ – dies war vor gar nicht so langer Zeit die Antwort des Kronstädter Musikers Helge von Bömches auf meine Frage, wie er denn seine Karriere im Rückblick beschreiben würde. Damit meinte er gewiss nicht „nur“ die rund 45 Jahre im Scheinwerferlicht, mit Auftritten in 200 Partien auf großen europäischen Bühnen wie Salzburg, Wien, Hamburg, Dublin, München und Mailand. Damit meinte er mit Sicherheit...