Gewaltige Linden im Morgenlicht, blumengesäumte Wege. Ein Obstgarten mit prallen Äpfeln und süßen Pflaumen. Traditionelle Holzhäuschen mit geschnitzer Veranda und Spiele aus Licht und Schatten bestimmten den ersten Eindruck. Ein ruhiger, poetischer Ort, die Stätte der Kindheit des Nationaldichters Mihai Eminescu (1850-1889), geboren Mihai Eminovici, hier in Ipotești (Botșani). Das dreizimmerige Geburtshaus, 1924 abgerissen, wurde 1979...
(Teil 1) Besonders fasziniert war Eminescu vom Wiener Theater- und Musikleben. In der Zeit, als Eminescu in Wien weilte, setzte am Hofburgtheater mit Franz Dingelstedt als Direktor – er löste Heinrich Laube in dieser Funktion ab – dahingehend eine Wende ein, dass der neue Theaterdirektor die großen Klassiker der Weltliteratur ins Repertoire aufgenommen hatte, wurden doch bisher vornehmlich deutsche Autoren – Lessing, Goethe, Schiller, Iffland,...
Die in Gheorgheni, Kreis Harghita, gebürtige rumänische Entdeckerin und Weltenbummlerin Maria (Uca) Marinescu hat in der ersten Januarhälfte eine Fotoausstellung mit ihren schönsten Erinnerungen aus 30 Wanderjahren und 22 Expeditionen in der Bibliothek der Rumänischen Akademie gezeigt. Die inzwischen über 80-jährige Leistungssportlerin, Turnlehrerin und Universitätsprofessorin hat allein oder zusammen mit anderen Forschern und Wanderern alle...
Die Entfaltung des lyrisch-philosophischen Schaffens Mihai Eminescus ist ohne seine Wiener Studienzeit kaum vorstellbar, ja kaum erklärbar. Der Dichter kommt im September 1869 in Begleitung seines Vaters Gheorghe Eminovici, seiner Mutter Raluca und seiner Schwester Aglaia sowie seines Bruders Matei von Czernowitz/Cernăuți über Lemberg (Lwow/Lwiw) und Prag nach Wien. Im Atelier des Fotografen Jan Tomas auf dem Prager Wenzelsplatz entstand das...
In einer Wissensgesellschaft ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen Zugang zu Informationen und Bildung haben. Denn je mehr Menschen wissen, desto besser können sie ihr Leben gestalten. Wissen ermöglicht Selbstermächtigung – es gibt Menschen die Möglichkeit, selbstbestimmt zu handeln und ihre Lebensumstände zu verbessern. Bildung ist daher ein wesentlicher Baustein für eine freiheitliche Gesellschaft. In einer Demokratie ist es wichtig,...
Temeswar ist Europäische Kulturhauptstadt 2023. Die Stadt blickt auf eine äußerst bewegte Geschichte zurück. Im Februar erscheint im Regensburger Verlag Friedrich Pustet die kompakte und gut lesbare „Kleine Stadtgeschichte“ zu Temeswar, verfasst von den beiden Historikern und Südosteuropaexperten Konrad Gündisch und Tobias Weger. Ein Charakteristikum von Temeswar war und ist das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Sprachen und...
In über neunzig Prozent der Fälle bleiben die Pflegekinder bei ihren Pflegeeltern... Auf diesen Satz der Sozialarbeiterin vom Jugendamt setzen Hans und Helga ihre ganze Hoffnung. Sie haben spät geheiratet, der heiß ersehnte Kindersegen blieb aus. Für eine Adoption galten sie mit Anfang 50 als viel zu alt. Doch ein leeres Nest? Undenkbar! Gibt es nicht unzählige Kinder, die keiner haben will? Ihre Rechnung geht auf: Bald können ihr erstes...
Er genießt die Freiheit eines Science-fiction-Illustrators, seine Figuren, Köpfe, Geistwesen, Objekte, Interieurs, Tages- und Nacht-Landschaften, Himmelsformationen, irdischen und kosmischen Regionen sind Phantasiegebilde. Dabei bedient er sich einer mehrschichtigen, konterkarierenden, von Absurdität und Dada-Humor lebenden Darstellungsweise, der Verbindung räumlich getrennter, aber zeitgleicher Ereignisse, der Bühne, die für seine Figuren zur...
Selten beginnen Kochrezepte mit einem strahlenden Lächeln und einer Jahreszahl. Im Vordergrund dieses Büchleins stehen nicht nur die Gerichte, sondern die 21 Köchinnen und zwei Köche. Die Zutaten: ein großes Stück Liebe, mitgebracht von jenen, die ihre Rezepte gesammelt und aufgeschrieben haben, dann kommt ein Löffel Schicksal von jedem Koch in den Topf, gewendet in einem warmen Lächeln, gewürzt mit einer Prise bittersüßen Lebens, verziert mit...
Am 15. Dezember wurde im Bukarester Kulturhaus „Friedrich Schiller“ der zweisprachige Band „Anton Golopenția. Corespondența germană (1933-1936)/Anton Golopenția. Deutsche Korrespondenz (1933-1936)“ im Rahmen einer dem rumänischen Gelehrten und Soziologen der Zwischen- und Nachkriegszeit gewidmeten Konferenz vorgestellt. Die deutsche Korrespondenz des in Prigor, Kreis Caraș-Severin gebürtigen Banater Soziologen Anton Golopenția (1909-1951),...