KULTUR: Nachrichtenarchiv

„Ich umarmte die Kunst als Erlösung und Notwendigkeit“

Sie war eine sensible, verletzliche Persönlichkeit, zog sich am liebsten in ihre eigene, innere Welt zurück. Und doch wirkt ihr künstlerisches Werk – ihre „Schießbilder“, ihre Aktionskunst, ihre überlebensgroßen Skulpturen aus hartem Polyester und anderen dauerhaften Materialien, ihre Frauenfiguren in bunten, leuchtenden Farben, „Hon“, die „Ur-Nana“, in die man durch die Vulva eintreten konnte – spektakulär, exorzistisch und – kann man so sagen?...

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Lügen nur im Notfall

Mischa hasst es, zu lügen. Das sagt er jedenfalls seinem besten Freund und Klassenkameraden Nityananda, genannt Nits. Lügen würde er nur im äußersten Notfall, versichert er Nits. Keine Badehose für den Schwimmunterricht zu haben – ist das ein solcher Notfall? Zuerst glaubt ihm Nits, die Mäuse hätten seine Badehose angefressen. Warum kauft er sich nicht einfach eine neue? Schon weniger glaubt er ihm die Chlorallergie, die Mischa dem Lehrer...

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Die Fetischisierung der Stadt. Jetzt!

Städte sind Organismen, dantische Kreaturen, die Menschen auflauern und verschlucken. Ja, vor Städten sollte man sich wirklich in Acht nehmen!   Ich stelle mir Bucure{ti wie ein Gedicht von Arghezi vor – auf Pfahlbauten gebaut, mit dunklen Löchern im morschen Gehäuse, durch die sich Feuchtigkeit frisst. Die Feuchtigkeit aus der Kanalisation, vom Himmel, vom Atmen, von warmer Haut. In Städten verkriecht man sich und versteckt sich. Man...

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Eminescus Studienjahre in Wien

(Fortsetzung von Teil 1 und Teil 2) Eminescu setzte in Wien die bereits in seiner rumänischen Heimat begonnene Übersetzungsarbeit an Theodor Rötschers Werk „Die Kunst der dramatischen Darstellung“ (Arta reprezent˛rii dramatice) fort. Die Arbeit des Hegelianers Rötscher hatte den künstlerischen und ästhetischen Werdegang des Dichters wesentlich geformt und tiefgreifend geprägt. Der vollständige Titel der Arbeit lautet: „Die Kunst der dramatischen...

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Vergessener Holocaust – Eine Reise nach Transnistrien

Transnistrien – der Name hat für viele einen finsteren Klang. Steht er doch heute für den seit 1992 separatistischen, russisch dominierten Gebietsstreifen im Osten der Republik Moldau und somit für eine latente Bedrohung seiner Nachbarn.  Schlimmer noch steht das weitaus größere „Gouvernement Transnistrien“ (heute überwiegend Südukraine) unter der Herrschaft des Diktators Ion Antonescu von 1941-44 als Synonym für den rumänischen Holocaust. Hier...

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„Die Brüder Bergel – zwei europäische Werte“

2020 hatte der Musiker Gheorghe Mușat ein Buch über den Schriftsteller Hans Bergel im Klausenburger Verlag Ecou Transilvan mit dem Titel „Arcadă germano-română. Scriitorul Hans Bergel“ („Deutsch-rumänische Arkade. Der Schriftsteller Hans Bergel“) herausgegeben. 2022 erschien in demselben Verlag ein neues Buch von Gheorghe Mușat, das den Titel „Frații Bergel – două valori europene” („Die Brüder Bergel – zwei europäische Werte“) trägt. Gleich am...

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ADZ-Reihe: Inspirierende Orte: Von Mihai beflügelt, in Ipotești

Gewaltige Linden im Morgenlicht, blumengesäumte Wege. Ein Obstgarten mit prallen Äpfeln und süßen Pflaumen. Traditionelle Holzhäuschen mit geschnitzer Veranda und Spiele aus Licht und Schatten bestimmten den ersten Eindruck. Ein ruhiger, poetischer Ort, die Stätte der Kindheit des Nationaldichters Mihai Eminescu (1850-1889), geboren Mihai Eminovici, hier in Ipotești (Botșani). Das dreizimmerige Geburtshaus, 1924 abgerissen, wurde 1979...

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Eminescus Studienjahre in Wien

(Teil 1) Besonders fasziniert war Eminescu vom Wiener Theater- und Musikleben. In der Zeit, als Eminescu in Wien weilte, setzte am Hofburgtheater mit Franz Dingelstedt als Direktor – er löste Heinrich Laube in dieser Funktion ab – dahingehend eine Wende ein, dass der neue Theaterdirektor die großen Klassiker der Weltliteratur ins Repertoire aufgenommen hatte, wurden doch bisher vornehmlich deutsche Autoren – Lessing, Goethe, Schiller, Iffland,...

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„Die Welt ist ein Geschenk“

Die in Gheorgheni, Kreis Harghita, gebürtige rumänische Entdeckerin und Weltenbummlerin Maria (Uca) Marinescu hat in der ersten Januarhälfte eine Fotoausstellung mit ihren schönsten Erinnerungen aus 30 Wanderjahren und 22 Expeditionen in der Bibliothek der Rumänischen Akademie gezeigt. Die inzwischen über 80-jährige Leistungssportlerin, Turnlehrerin und Universitätsprofessorin hat allein oder zusammen mit anderen Forschern und Wanderern alle...

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Eminescus Studienjahre in Wien

Die Entfaltung des lyrisch-philosophischen Schaffens Mihai Eminescus ist ohne seine Wiener Studienzeit kaum vorstellbar, ja kaum erklärbar. Der Dichter kommt im September 1869 in Begleitung seines Vaters Gheorghe Eminovici, seiner Mutter Raluca und seiner Schwester Aglaia sowie seines Bruders Matei von Czernowitz/Cernăuți über Lemberg (Lwow/Lwiw) und Prag nach Wien. Im Atelier des Fotografen Jan Tomas auf dem Prager Wenzelsplatz entstand das...

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