KULTUR: Nachrichtenarchiv

Widerstand von gestern als Warnsignal für morgen

Rumänien ist Mitglied der EU und der NATO. Ein freies Land einschließlich der Erlaubnis zu freier Meinungsäußerung, aber trotzdem noch immer Geisel der eigenen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Dreißig Jahre nach Fall des Eisernen Vorhangs auch im Land der Hauptstadt Bukarest sollte die Vision gelten dürfen, Vergangenheitsbewältigung und Selbstkritik miteinander zu verknüpfen. Leider ist vielen Menschen der Blick in den Spiegel verhasst. Anstatt...

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Zwei Stunden Sadismus pur

Am 21. September 1985 wurde der rumänische Bauingenieur, Dichter, Schriftsteller und Dissident Gheorghe Ursu unter irgendeinem Vorwand verhaftet und in das Bukarester Gefängnis Rahova gebracht, wo er zusammen mit zwei gewalttätigen Wiederholungstätern in einer Arrestzelle inhaftiert wurde. Täglich wurde er von der Securitate zu seinem Tagebuch befragt, das aufgrund einer Denunziation durch eine Arbeitskollegin in den Besitz der gefürchteten...

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Der quirligen Kulturszene Rumäniens gewidmet: Europalia in Belgien

Drei Jahrzehnte nach dem Sturz der Diktatur genießen zahlreiche rumänische Künstler im Ausland ein sehr hohes Ansehen, doch eine Gelegenheit wie diese bietet sich nur einmal: Mit Ausstellungen, Konzerten, mit Theater und Filmvorführungen, Autorenlesungen und Debatten, mit Dutzenden von Veranstaltungen in der europäischen Hauptstadt Brüssel sowie in anderen Städten des Landes lädt Belgien im Rahmen des Festivals Europalia Rumänien dazu ein, seine...

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Preisverleihung und Blick nach vorne

Das Jugendensemble Canzonetta aus Kronstadt hatte am 26. September 2019 die Ehre, den „Georg Dehio“-Förderpreis des Deutschen Kulturforums östliches Europa im Gebäude der Staatsbibliothek zu Berlin entgegenzunehmen. Der Preis steht für die „intensive und qualitätvolle Auseinandersetzung mit dem vielstimmigen und vielsprachigen europäischen Kulturerbe Siebenbürgens, das seine Rückbindung stets im plurikulturellen Gefüge von Kronstadt und der...

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Tonitza und zeitgenössische Kunst im Mittelpunkt

Bukarest Art Safari ist die größte jährliche Kunstausstellung in Rumänien und erfreut sich auch 2019 großer Beliebtheit beim Publikum. In diesem Jahr wurde sie von Architekt Attila Kim, dem rumänischen Kommissar bei der Kunstbiennale in Venedig, auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern eingerichtet. Vier thematische Kunstpavillons und weitere zwei Ausstellungen erwarten Kunstliebhaber aller Altersgruppen in dem von Architekt Oscar Maugsch...

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„Man muss mögen, was man gerade spielt“

Der französische Klaviervirtuose Henri Bonamy hat sich Anfang September zusammen mit der renommierten Geigerin Julia Fischer an dem George-Enescu-Festival mit einem komplexen Programm beteiligt, das beim Publikum im Bukarester Athenäum sehr gut angekommen ist. Der junge Musiker ist als Sohn einer rumänischen Geigerin aus Kronstadt/Brașov und eines französischen Kulturattachés in Hannover geboren worden und mit sechs Jahren nach Paris umgezogen....

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Freiraum und Eigen-Sinn

Die Publikation des Münchner Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas ist dieses Mal dem Thema „Freiraum und Eigen-Sinn“ gewidmet. Die Redaktion bezeichnet die Ausgabe im Editorial als „eine der buntesten unter den bislang erschienenen“ (S. 7) – nachvollziehbar, in Anbetracht der Ambiguität der titelgebenden Begriffe. Bereits in einem der ersten Beiträge wird auf die düstere Seite des Begriffes ‚Eigen-Sinn‘ verwiesen: Im...

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Knapp 1200 Glasobjekte angeboten

Im September 1979 beschloss der Auktionator Dr. Jürgen Fischer die erste Spezialauktion, die sich rein um das Thema Glas dreht, zu veranstalten. Seitdem führt das Auktionshaus Dr. Fischer jährlich drei spezielle Glasauktionen – wovon eine in der Glashochburg Zwiesel stattfindet – mit großem Erfolg durch und erzielt dabei immer Topzuschläge. Bei den Auktionen werden Gläser aus der Antike bis hin zu zeitgenössischen Glasobjekten angeboten....

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Erfrischende Selbstwahrnehmung

Porträtaufnahmen Rumäniens aus den Händen ausländischer Musiker erfrischen die Selbstwahrnehmung. Sobald man aus dem Klang von Saiten und Bogenhaaren heraushören kann, dass schöpferische Künstler nicht alleine aus einem bodenlosen Fass ungezählter Übungsstunden am Instrument trinken, sondern offensichtlich auch in uralten Schwarzweißfotos gestöbert und Buchdeckel angegilbter Belletristik von Spinnweben befreit haben, antwortet man augenblicklich...

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Über ein Kinderbuch für Leseanfänger

„Astrid ist nichts besonderes passiert. Also warum ein Buch über Astrid? Und nicht eins über Inge? Auch Inge ist nichts Besonderes passiert.“ Mit diesen Worten leitet Karin Gündisch in ihr Kinderbuch „Geschichten über Astrid“ ein und schickt die Leser in die Zeit ihrer eigenen Kindheit zurück, die 1950er Jahre. Für Astrid ist ihre Heimatstadt Heltau/Cisnădie der Mittelpunkt der Welt. Was die Erwachsenen um sie herum machen, ist ihr oft...

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