KULTUR: Nachrichtenarchiv

Die Weiße Lagune und andere Reisestationen

„Reiseprosa“ steht erklärend unter dem Haupttitel des Umschlags, das klingt auf den ersten Blick eher nüchtern. Doch die real angelaufenen Reisestationen verwandeln sich bisweilen in Schauplätze fiktionalen Geschehens oder sind Auslöser lyrischer Betrachtungen. Reiseliteratur im touristischen Sinne darf man von Joachim Wittstock nicht erwarten. Als Autor mit scharfem Blick und wissbegierig sieht er sich; ganz in der Tradition der italienischen...

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Der Alltag als Inspirationsquelle für zeitgenössisches Theater

„Bobo: Du gibst mir dein iPod und wir lassen dich einen Monat in Ruhe.Miki: Ich glaube dir nicht.Bobo: Ich schwöre es.Miki: Zwei Monate. Das iPod und ihr lasst mich zwei Monate in Ruhe.Bobo: Ein Monat hat vier Wochen, das bedeutet 20 Schultage. Mal zwei ist 40. Glaubst du, dass dein Scheiß-iPod 40 Tage wert ist?“ 

Die meisten Schüler hierzulande haben mindestens einmal einer Einschüchterungsaktion unter Altersgenossen an ihrer Schule beigewohnt,...

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Eine Ambulanz beim Einsatz zur Selbstrettung

Der neueste Film des rumänischen Regisseurs Nap Toader beginnt unmittelbar mit einer Unfallszene. Ein Motorradfahrer liegt leblos an einem Baum, sein Motorrad daneben, und unweit davon wälzt sich die Beifahrerin in großen Schmerzen. Doch es naht Rettung. Ein Vater mit seinem Kind nähert sich auf einem Moped dem Unfallort, steigt sofort ab und – beginnt den Toten und die Schwerverletzte auszuplündern. Dass er nicht der einzige ist, der sich an den...

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Kein Ende in Sicht

Auf die Frage, in welches Land er denn als nächstes gehen würde nach nunmehr 15 Jahren Forschung auf der Măgura Gorgana bei Pietrele im Landkreis Giurgiu, hätte er wie folgt geantwortet: „Oh, tut mir leid, aber ich bleibe!“ Mit dieser Replik unterstrich Prof. Svend Hansen in seiner Dankesrede zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Archäologischen Instituts in Jassy/Iaşi seine Freude am persönlichen Engagement und dem Wirken der...

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Der Orient im Spiegel rumänischer Kunst

Am 21. Mai wurde im Nationalen Kunstmuseum Rumäniens eine Ausstellung eröffnet, die noch bis zum 25. September dieses Jahres in vier Sälen im Erdgeschoss des ehemaligen Königspalastes an der Bukarester Calea Victoriei besichtigt werden kann. Gezeigt werden Werke rumänischer Künstlerinnen und Künstler (Ölgemälde, Aquarelle, Radierungen und Zeichnungen) von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Außerdem sind in der Ausstellung...

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Liebe in modernen Zeiten

Ein lautes Schnarchen in einem ruhigen Raum. Dunkelheit, durchbrochen durch den Schein einer Taschenlampe, der auf die Bühne gerichtet ist. Ein junger Mann liegt auf Stühlen, weit ausgestreckt. Er scheint zu schlafen. Zwei junge Frauen stürmen die Bühne. Sie tanzen und nähern sich dem Schlafenden. Was darauf folgt, ist ein Spiel. Ein Spiel zwischen Liebe und Hass, zwischen Annäherung und Distanzierung. „Botho Strauss meets August Strindberg“...

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Zwei große Kriminalgeschichten

Wilhelm Andreas BaumgärtnerDie Feuer der RebellionSiebenbürgen in der Zeit derKuruzzenkriegeSchiller VerlagDer Autor ist mit seiner siebenbürgischen Geschichte im 17. Jahrhundert angelangt. Ich lese diese Bücher mit Vergnügen, weil Baumgärtner alles zusammenfasst und mehr hineinbringt, als unsere sonstigen Historiker. Von außen – und das ist die Geschichte zwischen den Metropolen Wien und Istanbul, um die sich damals das Geschehen drehte: Mit...

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Reifeprüfung der bürgerlichen Gesellschaft Rumäniens

Cristian Mungius neuester Film „Bacalaureat“ (Abitur), für den der bekannte rumänische Regisseur jüngst beim Internationalen Filmfestival in Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet wurde, trifft die rumänische Gesellschaft ins Herz. Es gibt wohl keinen zweiten neueren rumänischen Film, der den gegenwärtigen Gesellschaftszustand Rumäniens so unprätentiös, so ungekünstelt, so unmittelbar, so direkt und so authentisch auf die Leinwand...

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Transsylvania Mythologica

Im Mai diesen Jahres erhielt Sieglinde Bottesch auf dem Jahrestreffen in Dinkelsbühl den Kulturpreis der Siebenbürger Sachsen für ihr Lebenswerk. Viele werden sich an ihre Illustrationen in der Hermannstädter Zeitung „Die Woche“ oder im Bukarester „Neuen Weg“ erinnern. Als kleine kunstvolle Vignetten zur wöchentlich erscheinenden Rubrik oder als veritable Kalenderblätter – schwarz auf weiß, oder umgekehrt als Negativ – bannten diese Linolschnitte...

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Welt-Ärzte-Orchester begeistert mit Beethoven und Berlioz

Die noble Etikette – es gibt sie noch, wenn Ärzte in aller Herren Ländern auch für die Kunst eine Lanze brechen und sich nicht allein zur medizinischen Dienstleistung berufen fühlen. Es wird diagnostiziert, behandelt, fieberhaft nach Lösungen für komplizierteste Rätsel gesucht. Wer nichts findet, hat vergeblich gesucht, eine Devise, welche den Arzt antreibt. Ihm als Suchendem gibt die Musik einen Ausgleich, in ihr gibt es kein „vergeblich“, und...

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