KULTUR: Nachrichtenarchiv

„Ein Barometer für den Grad gegenseitigen Verstehens“

Strahlendblauer Himmel über dem „Sala Palatului“- Park im Herzen der Hauptstadt. Kirchenglocken, Hupen und Polizeisirenen untermalen den historischen Moment – akustische Spuren dreier sich durchdringender Welten: Glauben, Alltag, Staat. In Bukarest, dem rumänischen Zentrum der Orthodoxie, von dem der Patriarchenpalast und die monumentale Erlöserkathedrale zeugen, in Bukarest, wo Ceaușescus gigantomanisches „Haus des Volkes“ heute ein...

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Den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts im Herzen der Hauptstadt erhalten

Holzrauchgeruch, lautes Verhandeln, beladene Karren und im Schatten des Hofes zum Ausruhen aufgeschlagene Lager – so sah eine typische Alltagsszene im Bukarest des 19. Jahrhunderts gegenüber dem Alten Fürstenhof aus. „Die beiden Reihen von Galerien, die vier große Häuserkörper verbinden, die sehr elegante große Treppe, die die beiden Stockwerke unter einem Kiosk mit schrägem Dach und hervorstehenden Sparren bedient, sind mit Säulen und Geländern...

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Das federweiße Gewissensbuch

„Im Zwischenland. Rhapsodien.“ Der Titel erinnert – absichtlich oder unwillkürlich? - an das Zwischenreich im Alten Ägypten. In dieses Zwischenreich gelangt die Seele, bevor sie in die Ewigkeit eingeht oder dem Großen Verschlinger zur endgültigen Vernichtung vorgeworfen wird. Im Zwischenreich wartet Göttin Maat mit der Waage, die das Gewicht der weißen Seelenfeder misst. An diesem Punkt endet alle Hoffnung und die Zahnräder des Schicksals rasten...

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Gräfin Waldeck – ihr journalistischer Bericht aus dem Hotel „Athénée Palace“ in Bukarest

Bücher haben ein Innenleben, sie verändern sich, werden gleich nach der Veröffentlichung anders gelesen als heute, wo der Putinische Krieg die Ukraine verwüstet und die Welt aus den Angeln hebt. Wer die Medien über den Vernichtungsfeldzug des Moskauer Diktators verfolgt, liest oft einen neuen Namen, zusammengesetzt aus russischem und deutschem Teil: Wladolf. Beide hielten sich für Weltenherrscher, getragen, ja getrieben von historischer Sendung...

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Kindheitserinnerungen aus einem Talkessel

Kristiane Kondrat ist als Lyrikerin hervorgetreten – zuletzt 2017, als sie den Publikumspreis für Lyrik der Zeitschrift „Spiegelungen“ gewann. Seither sind einige Jahre vergangen, in denen sich die 1938 in Reschitza als Aloisia Bohn geborene Autorin der Prosa gewidmet hat. Nach dem Roman „Abstufungen dreier Nuancen von Grau“ (2019) ist 2021 der Erzählband „Bild mit Sprung“ erschienen. Aus der Perspektive des Kindes wird eine Familiengeschichte...

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Eine scheinheilige Mona Lisa und andere „Unsterbliche Geschichten“

Im Nationalmuseum für Rumänische Literatur MNLR in Bukarest (Calea Grivi]ei Nr. 64-66) ist am 7. April die Ausstellung „Unsterbliche Geschichten“ eröffnet worden. Der irreführende Titel der Ausstellung ist der bekannten Reihe rumänischer und internationaler Märchenbücher, welche 62 zwischen 1966 und 2002 erschienene Bände enthält, entlehnt und hat sogar Eltern mit Kindern zur Teilnahme an der Vernissage verlockt. Die Genremalerei des Kronstädter...

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„Du bist ein anderes Ich – eine Kathedrale des Körpers“

„Du bist ein anderes Ich – eine Kathedrale des Körpers“ ist der Titel des Kunstprojekts, das Rumänien bei der 59. Auflage der Kunstbiennale in Venedig vertreten wird. Das von der Bukarester Regisseurin und Drehbuchautorin Adina Pintilie geschaffene und von Cosmin Costina{ und Viktor Neumann kuratierte Projekt wurde aufgrund des vom Kulturministerium, Außenministerium und dem rumänischen Kulturinstitut organisierten nationalen Wettbewerbs aus...

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Student der Architektur in Bukarest

Der Autor dieser Aufzeichnungen wurde 1929 in Oradea Mare/ Großwardein/ Nagyvarad geboren. Die Kindheit und Jugend erlebte Andras bzw. Andreas Varady in Temeswar/Timișoara, wohin die Familie 1930 übersiedelte, weil der Vater eine gut dotierte Stelle bekommen hatte. Die Zeit im Banat macht den ersten Teil der Erinnerungen aus, den zweiten die Studienjahre in Bukarest an der Architektur-Hochschule, der abschließende dritte die Berufsjahre als...

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Schöne Instantwelt...

Isi könnte eigentlich zufrieden sein: Ihre Klasse hat die coolste Gemeinschaft der ganzen Schule. Ihre beste Freundin Yara ist immer für sie da. Und ihr Schwarm, der süße Matteo, bisher nur ein Jugendfreund, scheint auch in ihr plötzlich mehr zu sehen als nur die vertraute Sandkastenfreundin. Dann ist da noch ihr Kaninchen, Lilly, das sogar einen eigenen Modeblog hat. Und der Geheimplatz auf dem Dach, wohin Isi sich gern über die Dachluke...

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Stets im Aufbruch

„Da sah ich sie, wie ich sie bis dahin niemals gesehen hatte: Sie wölbte sich gleich hinter der Böschung des Feldwegs empor und flutete in mächtigen flachen Sätzen bis zum Horizont – die Balka, wie wir die Steppe nannten“, so der Auftakt der Erzählung „Am Todestag meines Vaters“. Obwohl dieses Ereignis viele Jahre zurückliegt, ist es für den Ich-Erzähler so präsent, als würde er es augenblicks erleben: wie ihn sein Vater auf ein Pferd hebt und er...

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