Eines der ehrgeizigsten Projekte des diesjährigen Enescu-Festivals war gewiss die musikalische Realisierung der Wagnerschen „Ring“-Tetralogie. Sämtliche vier Opern dieses monumentalen Gesamtkunstwerkes des vor 200 Jahren geborenen deutschen Komponisten wurden innerhalb einer Woche im Großen Saal des Palais in Bukarest konzertant aufgeführt. Ein hauptsächlich aus deutschen, österreichischen und rumänischen Solistinnen und Solisten...
Mit der Aufführung „Soliloquy - About Wonderland“ beeindruckte das portugiesische Tanzensemble „Vortice“ die Besucher des Enescu-Festivals in der vergangenen Woche. Wie die Überschrift verrät, ging es um „Soliloquien“, um Selbstgespräche – und das „Wunderland“, in dem sie stattfanden, setzte sich in der künstlerischen Vision der Choreografen Cláudia Martins und Rafael Carriço aus Alltagssituationen zusammen, auf die „wir alle“ ähnlich reagieren....
Viele Neugierige hatten sich am Abend des 20. Septembers im Kulturhaus in Bukarest eingefunden. Gespannt wurde auf eine Band gewartet, die es sogar im kunterbunten Berlin geschafft hat, sich mit einem bisher einzigartigen Mix aus Disco, Rock, Funk und ein wenig Schlager aus der breiten Masse hervorzuheben. „Unterhaltungsmusik, die nicht genau in Klischees passt“, nennt Freddy Fischer seinen und den Stil der Cosmic Rocktime Band. „Unser...
„ICH heiße Kletterfritz. Am liebsten sitze ich faul in der Sonne auf einem Grasband. Das Gras duftet und die Blumen freuen mich mit ihren Farben. Dann zünde ich meine Pfeife an und vergesse, dass ich ein Bauingenieur bin.“ So stellt Walter Kargel sein gezeichnetes Ich in einer seiner vielen Karikaturen im Buch „Der Kletterfritz. Karikaturen des Alpinisten Walter Kargel“ vor. Auf den insgesamt 78 Seiten des Büchleins findet man eine Auswahl der...
Auch bei der diesjährigen Folge des Enescu-Festivals zählten wieder berühmte Pianisten, die zugleich als Dirigenten auftreten, zu den Hauptattraktionen der musikalischen Großveranstaltung, die im Jahre 2015 unter ihrem derzeitigen künstlerischen Direktor Ioan Holender erneut stattfinden wird, wenngleich in zeitlich und finanziell reduzierter Form. In der ersten Woche des diesjährigen Enescu-Festivals war Daniel Barenboim zusammen mit Radu Lupu...
Eigentlich ist es eine schwere und undankbare Aufgabe, Musik oder Tanz in Worte zu fassen. Man muss es gehört oder gesehen haben, um richtig zu verstehen, was gemeint ist. Hinzu kommt, dass jede Person die Musik anders aufnimmt und den Tanz anders sieht. „Sogar der Sitzplatz im Saal spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme des Geschehens auf der Bühne“, meinte der Choreograf Gigi Căciuleanu nach der jüngsten Premiere am Hermannstädter...
Ioan Holender, der künstlerische Leiter des Festivals „George Enescu“, sprach am Donnerstag der vergangenen Woche, im Rahmen eines Gesprächs über Kultur und Identität, über die Wichtigkeit des Festivals im internationalen Kontext. Der in Temeswar geborene Holender erzählte zu Beginn über seinen erfolgreichen Lebenslauf und erläuterte seinen Werdegang vom Tennistrainer, über seine Zeit als Regieassistent bis hin zum Opernbariton. Inzwischen war er...
Bereits zum dritten Mal fand das Balkanik-Festival in Bukarest, vom 13. bis zum 15. September, statt. Die Konzerte der von der Asociaţia Culturală Metropolis initiierten Veranstaltung standen in diesem Jahr unter dem Stern Maria Tănases, deren 50. Todestags gedacht wurde. Mit sieben Konzerten vor insgesamt 8000 Zuschauern wurde eine Verbindung zwischen traditioneller und moderner Musik aus dem Balkan-Raum geschaffen.Balkan-Melodien zum AuftaktZur...
Vom 28. August bis 13. Oktober findet im Freien Deutschen Hochstift (FDH) in Frankfurt am Main eine nicht nur für Germanistinnen und Germanisten einmalige Ausstellung statt. Sie wurde zum 264. Geburtstag Goethes in einem Jahr eröffnet, in dem in ganz Deutschland mit zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen Jean Pauls 250. Geburtstag gefeiert wird. Es geht darin um das vielschichtige Verhältnis zwischen den beiden Genies, das bis jetzt noch...
Mönchtum, Klöster und Ordensleben wirken im so stark diesseitsorientierten 21. Jahrhundert wie ein Anachronismus. Immer mehr Menschen vor allem im Westen wenden sich von Kirchen und verbindlichen Formen christlicher Frömmigkeit ab. Konsumismus, Materialismus und Hedonismus sind für viele längst zur Ersatzreligion geworden. Die Befriedigung meditativer Bedürfnisse wird bei fernöstlichen Religionen gesucht, statt auf den reichen Schatz christlicher...