KULTUR: Nachrichtenarchiv

„Denkbar wäre eine Broschüre“

Joachim Wittstocks neuer Roman hat lange auf sich warten lassen. Immer wieder bot sich seinem Autor Gelegenheit bei Literaturtreffen, beispielsweise kürzere oder längere Auszüge eines angekündigten größeren Werkes vorzulesen, so etwa in Reschitza gut vor Ausbruch der Corona-Pandemie und danach. In wenigen persönlichen Gesprächen wurde auch mal die Rede auf das Romanprojekt gelenkt und immer wieder hieß es, es sei noch nicht gereift genug, es sei...

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Ein Gebäude – viele Geschichten

Wie sich die Welt für Eingeschlossene anfühlt, beschäftigte Jean-Paul Sartre. Der französische Autor und Philosoph kam zu dem Schluss, dass die Freiheit des Menschen trotz widriger Umstände unbeschadet bleibt: Die Freiheit ist der Existenz innewohnend – und dadurch unveräußerlich. Freiheit ist ein kosmisches Geschenk, das sich allerdings im Anbetracht der großen Verantwortung, die mit ihr einhergeht, oft als Bürde, ja sogar als Verurteilung...

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Fest der Vielfalt

Vom 28. August bis zum 1. September findet zum 20. Mal das multiethnische Festival der Minderheiten, ProEtnica, in der Festung von Schäßburg/Sighi{oara statt. In vier Tagen wird die einst von Siebenbürger Sachsen errichtete Festung nicht nur, wie einst, von Tataren bestürmt, sondern von allen der 20 in Rumänien anerkannten Minderheiten. Tanz und Musik, bunte Trachten, Verkaufsstände, Ausstellungen und Buchvorstellungen, aber auch...

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Sommerfestspiele Reichenau – hier herrschen gute Geister

Was kann einem bezaubernden Theaterstück Besseres passieren, als von hervorragenden Schauspielern an einem wunderschönen Ort aufgeführt zu werden!? Bei dem Theaterstück handelt es sich diesfalls um „Lumpazivagabundus“, ein Werk des Dramatikers, Satirikers, Schauspielers und Opernsängers Johann Nepomuk Nestroy, geboren am 7. Dezember 1801 in Wien.

Er war das zweite von acht Kindern eines gut situierten Advokatenhaushalts und sollte den...

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Jan Koneffke – Im Schatten zweier Sommer

Groß ist sie, die Donaumonarchie, das Habsburger Reich. In Wien an der Blauen Donau hat das Oberhaupt seinen Thron. 1918 wird dieser Thron umgestürzt, und die Monarchie schrumpft erbärmlich. Die Landschaften werden aufgeteilt und unterschiedliche Sprachen rücken nachbarlich zusammen. Die deutsche Sprache wird rarer, die polnische und andere Landessprachen werden zum Teil neu gelernt, Jiddisch wird weiter parliert und zieht von dort mit hinaus in...

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30 Jahre Uwe-Johnson-Preis: Iris Wolff wird ausgezeichnet

Im Jahr des 90. Geburtstages von Uwe Johnson (1934-1984) erhält Iris Wolff für ihren Roman „Lichtungen“ den Uwe-Johnson-Preis. Die Jury wählte aus 90 Einreichungen aus den Bereichen Prosa und Essayistik die diesjährige Preisträgerin aus. Die feierliche Verleihung findet im Rahmen der Uwe-Johnson-Tage am Freitag, dem 20. September 2024, in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin statt. Iris Wolffs Roman, erschienen im Frühjahr 2024...

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Jüdisches Wissen spannend und lehrreich

Christel Wollmann-Fiedler hat mit ihrer Sammlung „Judaica & Israelia“ ein kurzweiliges, lehrreiches, lesenswertes Lesebuch vorgelegt, das gut in unsere Edition Schoáh & Judaica passt, informiert der Verlag Hartung-Gorre in Konstanz. Es geht um Biographisches, Feste, Interviews, Kunst, Reiseberichte und Rezensionen (ungefähr) in der Reihenfolge ihrer Entstehung bzw. Veröffentlichung. Darin spiegeln sich sowohl die Vielseitigkeit ihrer Interessen...

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Anton Maly: Geschichtenerzähler und Glücksritter

Er verwaltet das Erbe des Großvaters und möchte mit der Neuauflage von „Der entfesselte Tod“ die Erinnerung an einen erfolgreichen Romanschriftsteller wieder aufleben lassen: Lothar Höchsmann, der jüngste Enkelsohn Anton Malys, hat sich unter den über 100 hinterlassenen Werken bewusst für diesen Abenteuerroman entschieden. „Ich sehe durchaus Parallelen zu der heutigen Zeit, da Krieg und Völkermord genauso gegenwärtig sind wie damals“, sagt...

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Glossen aus dem „Land der Geschichten“ – Debüt-Ritterschlag für Nina May

Im Pop Verlag, Ludwigsburg, erscheint in diesen Tagen eine Sammlung mit Glossen von Nina May unter dem Titel „Das gibt’s doch gar nicht! Die Walachei ist nicht im Nirgendwo, sondern mitten unter uns“. Der Verlag hat das überzeugende Buch mit seinem Debütpreis gewürdigt. Die Preisverleihung wird voraussichtlich während der Buchpräsentation, der „lansare“, Mitte September in Hermannstadt stattfinden.   Wussten Sie schon, dass Sie mit „Țăraning “...

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Die subjektive Authentizität des Untergangsnarrativs

Wer Eginald Norbert Schlattner (* 13.09.1933) ist, muss heute nicht mehr weitschweifig erklärt werden. Der leidenschaftliche Erzähler, demütige Pfarrer und aufopferungsvolle Gefängnisseelsorger befolgt konsequent schon früh – völlig konträr zu den allermeisten seiner Landsleute – sein moralisch über jeden Zweifel erhabenes Credo: „Man verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen!“ In seinem ersten...

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